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Das Rezept mit den Neurotransmittern

Wenn Du meine Beiträge  jetzt schon länger verfolgt und Dir zusätzlich die YouTube-Videos und die Homepage angesehen hast, dann müsstest Du jetzt wissen, dass es unterschiedliche Arten von Depressionen gibt.

Und das ist eine gute Nachricht! Denn je nachdem, welches Symptom bei Dir dominiert, kannst Du daraus ablesen, was Deinem Gehirn eigentlich fehlt.

Ein bisschen komplizierter ist es, wenn Du bereits mit Antidepressiva Deinen Neurotransmitter-Haushalt manipuliert hast. Denn bestimmte chemische Stoffe in Deinem Gehirn verringern sich nach einer gewissen Zeit. Besonders folgenreich ist dies für 5-HIAA, das entscheidend für unser Wohlbefinden ist. Einige Experten sind gar der Ansicht, dass ein unausgeglichener 5-HIAA-Spiegel negativere Auswirkungen auf Deine Stimmungslage haben kann als ein Serotoninmangel.

Allerdings gibt es einen Ausweg aus dieser Situation:

Nahrungsergänzungsmittel, die Deinem Körper Nährstoffe zuführen, die Du auch sekbst produzierst oder für gewöhnlich mit der Nahrung aufnimmst, können eine ähnliche Wirkung wie Antidepressiva oder andere Psychopharmaka hervorrufen – dabei haben sie aber deutlich weniger Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen.

Ein weiterer großer Vorteil dieser Nahrungsergänzungsmittel: Man muss sie nicht dauerhaft einnehmen und bleibt trotzdem langfristig depressionsfrei. Denn die Nahrungsergänzungsmittel stellen praktisch gesehen die Rohstoffe für Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin dar. Durch die Nahrungsergänzungsmittel wird somit das “Depot” wieder aufgefüllt.

Die modernen Antidepressiva, allen voran die sogenannten SSRI, täuschen lediglich vor, dass der Anteil der Neurotransmitter erhöht ist, obgleich lediglich eine künstliche Aktivierung und somit eine Verfügbarmachung der sonst ruhenden Neurotransmitter stattfindet.

Aus diesem Grund ist es auch so schwierig, Antidepressiva wieder abzusetzen, denn sobald man die Mittel absetzt, wird die Aktivierung der Neurotransmitter rückgängig gemacht.
Wenn Du also herausgefunden hast, welche Art von Depression Du hast, dann musst Du nur noch herausfinden, welches Nahrungsergänzungsmittel Dir hilft, damit Du dessen Produktion ankurbeln kannst.

In der Regel bemerkst Du bereits nach wenigen Tagen eine Besserung. Allerdings musst Du bei der Einnahme gewisse Regeln beachten, wie die Uhrzeit der Einnahme und die Nahrungsmittel, die Du dazu zu Dir nimmst.

Wenn Dein Gehirn gut ausgestattet ist mit den notwendigen Neurotransmittern bist Du fähig zu echten Emotionen, die im Allgemeinen positiv sind, aber – wenn die Lebensumstände Dein Gehirn dazu zwingen – selbstverständlich auch mal negativ sein können.

Ein Gehirn, in dem nicht ausreichend Neurotransmitter zur Verfügung stehen, entwickelt häufig “fehlerhafte” Stimmungen.

Wenn Du also durch Untersuchungen und Tests andere Faktoren ausschließen kannst, die Depressionen hervorrufen können, ist es wahrscheinlich, dass Du einen Mangel an Neurotransmittern hast.

Neben den Nahrungsergänzungsmitteln ist selbstverständlich eine gesunde Ernährung ein wichtiger Baustein für eine gesunde Psyche. Insbesondere wenn Du die Mittel irgendwann wieder absetzen möchtest. Auch Sport und eine gesunde tägliche Routine sind essentiell für ein Leben ohne Depressionen. Denn sonst kommen Deine Neurotransmitter ohne die Nahrungsergänzungsmittel bald wieder aus dem Gleichgewicht.

P.S.: Die meisten Aminosäuren, die einen Effekt auf Deinen Neurotransmitterhaushalt haben, findest Du übrigens in proteinreicher Kost. Lebensmittel mit einem hohen Proteinanteil sind zum Beispiel Rindfleisch, Huhn, Fisch und Eier.

Hilf Dir selbst!

Mittlerweile habe ich schon viele Beiträge geschrieben, mit denen Du die wichtigsten Werkzeuge in der Hand hältst, um Deine Depression zu bekämpfen. Allerdings ist es jetzt an Dir, die Initiative zu ergreifen, denn ich kann Dich nur mit Informationen und Tipps versorgen, aber Dich nicht zwingen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Um es mit einer Metapher zu sagen: Ich kann Dir den Hammer geben, aber du musst den Nagel treffen.

Ich hatte Glück im Unglück. In der schlimmsten Phase meines Lebens fand ich das Buch “Was die Seele essen will: Die Mood Cure” von Julia Ross, dank dessen ich von den Zusammenhängen zwischen Ernährung, Neurotransmittern und Aminosäuren sowie anderen Nährstoffen erfahren habe.

Hätte ich nicht in jenem Moment diese Information erhalten, wer weiß, ob ich jetzt noch leben würde.

Aber es war nicht nur die Information, es war noch ein anderer Gesichtspunkt, der mir geholfen hat, mich aus dem Sumpf der Depressionen zu befreien.

Die meisten Personen, die depressiv sind, haben viele Menschen, die sich um sie kümmern. Ohne es zu wollen, unterstützen diese uns liebenden Personen uns jedoch auch dabei, nichts an unserer Situation zu ändern. Denn wir bekommen zu hören, dass unser Leben ja wirklich schwierig ist und dass es nur gerechtfertigt ist, dass wir uns schrecklich fühlen und deprimiert sind.

Natürlich ist dieses verständnisvolle und einfühlsame Verhalten von unseren Freunden und Verwandten erst einmal angenehm für uns. Allerdings ist das für uns auf die Dauer nicht besonders förderlich, weil wir somit nicht die Notwendigkeit sehen, etwas an unserer Situation zu ändern.

Ich hatte damals niemanden, der sich um mich gekümmert hat. Damals fand ich das furchtbar, heute glaube ich, dass mir das das Leben gerettet hat – bzw. dass ich deswegen erkannt habe, dass nur ich selbst mir mein Leben retten kann.

Denn – ob wir wollen oder nicht – wie haben alle bestimmte Verhaltensweisen, die unserer Genesung im Wege stehen. Du solltest einmal ehrlich zu Dir selbst sein und überprüfen, ob Du eine dieser Verhaltensweisen von Dir kennst:

Gefällt es Dir vielleicht an Deiner Depression, dass andere Menschen …

  • Dir Aufmerksamkeit schenken,
  • Dir Liebe entgegenbringen,
  • Mitleid mit Dir haben,
  • Dich vor Risiken schützen,
  • Dinge für Dich erledigen, weil sie sich schlecht fühlen,
  • Dir bestätigen, dass Du es nicht wert bist oder keine Liebe verdienst oder
  • anerkennen, dass Du Schmerzen hast, damit es sich für Dich noch echter anfühlt.

Wenn Du auch nur eine dieser Fragen mit “ja” beantworten kannst, solltest Du versuchen, Deine Einstellung und Dein Verhalten zu ändern, sonst wirst Du Deine Depression nicht heilen können. Ich meine damit nicht, dass Du Deine Freunde nicht um Hilfe, Unterstützung oder Ratschläge bitten sollst. Bitte versteh mich nicht falsch.

Aber das, was ich gerade beschrieben habe, sind keine Einstellungen, die jemand hat, der Hilfe möchte. Vielmehr passen sie zu jemanden, der sich in seinem Selbstmitleid bestätigt sehen möchte. Und eben von einer solchen Einstellung solltest Du Dich verabschieden.

Mach Dir am besten eines immer wieder und wieder klar: Nur Du kannst Dein Leben retten. Übernimm die Verantwortung für Dein eigenes Leben und nutze die Tipps, die ich Dir an die Hand gegeben habe.

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg und alles Gute!
Martin

Welchen Fehler Du unbedingt vermeiden solltest

Wir grübeln so viel, dass wir darüber unsere Handlungen vergessen oder, besser gesagt, nicht mehr zu ihnen kommen. 

Darüber wollte ich heute noch einmal intensiver reden und Dich dazu motivieren, Entscheidungen zu treffen. Oft ist es besser, die falsche Entscheidung zu treffen und seinen Fehler anschließend zu korrigieren, als gar keine Entscheidung zu treffen und gar nichts zu machen.

Bei mir war es lange Zeit so. Ich wusste, ich muss etwas wegen meiner Depression unternehmen, aber ich wusste nicht was. Ich habe dann von etwas gehört, zum Beispiel einem innovativen Ansatz, und musste dazu erst einmal Tausende von Artikeln dazu im Internet lesen. Leider habe ich dann dazu immer positive und negative Meinungen gefunden. Im Endeffekt habe ich dann immer dasselbe unternommen: nichts.

Denn ich war mir einfach nicht sicher, ob es funktionieren würde, weil es immer und zu allem zu viele widersprüchliche Informationen gab.

Wenn es Dir genauso geht wie mir damals, dann bist Du in den gleichen Teufelskreis geraten wie ich. Das ist typisch für Personen, die depressiv sind: Wir grübeln und denken nach und werden dadurch handlungsunfähig.

Aber wie sollen wir denn überhaupt herausfinden, welche von den tausend Meinungen zu einem Ansatz zur Depressionsbekämpfung überhaupt richtig ist? Es gibt nur einen Weg herauszufinden, ob ein Ansatz funktioniert oder nicht: ausprobieren.

Den Mut zum Ausprobieren hatte ich allerdings erst, als ich in der düstersten Phase meiner Depression angekommen war. Zu allem Unheil musste ich plötzlich auch noch einen Schicksalsschlag hinnehmen. Mein bester Freund, den ich seit meiner Kindheit kannte, starb unerwartet bei einem Autounfall.

Mir ging es danach so schlecht, dass ich nur noch sterben wollte oder endlich von meiner Depression geheilt werden wollte.

Das war aber auch der Moment, in dem mir alles egal war. Ab nun an, wollte ich einfach alles ausprobieren. Zum Glück fiel mir dabei ein Buch zu Ernährung, Aminosäuren und psychischem Befinden in die Hände.

Wäre ich nicht bereits an diesem Punkt gewesen, ich hätte monatelang nachgeforscht, was an der Theorie dran ist, ob mir eine Aminosäure wirklich helfen kann, was passiert, wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht wirken und so weiter.

In der Phase, in der ich mich jedoch zu jenem Zeitpunkt befand, war mir einfach nur noch alles egal. Zu meinem Glück – obwohl ich niemandem diesen Zustand wünschen würde. Zu meinem Glück, meine ich, weil mir die Aminosäuren geholfen haben. Ich konnte positive Ergebnisse sehen. Und zum Glück sind die Aminosäuren genau das Richtige für mich gewesen!

In diesem Sinne kann ich Dir nur raten: Wenn etwas nicht gefährlich für Dich und Deine Gesundheit sein sollte, probier es einfach aus. Natürlich sollst Du Dich informieren und einen Arzt oder Therapeuten zu Rate ziehen, aber wenn ein Therapieansatz nicht schädlich für Dich ist, ist er vielleicht für Dich die Chance, endlich geheilt zu werden.

Und was ist, wenn es nicht der richtige Ansatz für Dich war? Dann probierst Du eben den nächsten aus! Du hast ja nichts zu verlieren!

Was der Winter mit Deiner Depression macht

Deutschland im Winter ist nicht besonders förderlich, wenn man eine Depression bekämpfen will. Sonne ist rar, die Bäume sind kahl und wenn man Pech hat, muss man wochenlang durch grau verdreckten Schneematsch stapfen. Ganz davon zu schweigen natürlich, dass der Tag nicht vor 8 Uhr morgens anfängt und schon um16 Uhr wieder aufhört. Selbst Leute, die normalerweise nicht an Depressionen leiden, sind im deutschen Winter dafür anfällig.

Kein Wunder, denn abgesehen von der Dunkelheit ist es auch noch die ganze Zeit durchgehend kalt. Sport unter freiem Himmel ist so gut wie unmöglich und zusätzlich zu dieser deprimierenden Stimmung sind auch noch alle Leute mit Erkältungskrankheiten beschäftigt.
Wer ohnehin schon an einer schweren Depression leidet, der hat es im Winter besonders schwer. Bei mir war es immer so, während ich im Sommer und in den noch warmen Herbstmonaten immer einen kleinen Aufschwung erlebte, was mein Befinden anging, kamen spätestens Mitte Dezember wieder Selbstmordgedanken in mir auf.

Es war jedes Jahr das Gleiche, bis ich schließlich etwas über Vitamin D lernte. Bei dem Vitamin handelt es sich um einen Nährstoff, der bei Sonnenlicht gebildet wird. Viele Personen, die in Deutschland leben, habe einen Mangel an Vitamin D, der sich angesichts der Wintermonate noch verschärft. Fatal, denn Vitamin D wirkt sich direkt auf unsere Stimmung aus.
Auch wenn die Forschung noch nicht genau weiß, wie die Prozesse in unserem Körper genau vonstattengehen, so ist bekannt, dass Vitamin D für die Umwandlung von Tryptophan in Serotonin benötigt wird, das dann auch in das Schlafhormon Melatonin verwandelt wird.
Wie Du siehst, ist Vitamin D also unverzichtbar, wenn es um einen gesunden Serotonin- und Melatonin-Haushalt geht.

Deutschland gilt generell als sonnenarmes Land. Wenn Du an die meisten der vergangenen Sommer denkst (natürlich gibt es ein paar Ausnahmen), dann weißt Du, wovon ich rede. Wenn Du also bei Dir einen Vitamin-D-Mangel vermutest, kannst Du einen Test machen, mit dem Du ganz genau bestimmen kannst, wie es um Deinen Vitamin-D-Spiegel bestellt ist.

Warum positive Gedanken keine Rolle spielen

Ich hatte bereits beim Thema Psychotherapie ein wenig über positive Gedanken gesprochen. Erinnerst Du Dich? Heute will ich mich dem Thema noch einmal etwas intensiver widmen.
Wenn Du mir auch nur ein bisschen ähnlich sein solltest, dann müsstest Du davon besessen sein, positiv denken zu wollen.

Da mir nicht nur Freunde, sondern auch Therapeuten und Ärzte nahelegten, mir würde es besser gehen, wenn ich endlich aufhören würde so negativ zu sein, wünschte ich mir schließlich nichts mehr so sehr wie meine Gedanken endlich kontrollieren zu können.

Die meisten vielverkauften Ratgeber oder berühmten Coaches machen sich das positive Denken als Leitspruch, als würde dann plötzlich alles im Leben gelingen und auch, als wäre es so einfach, von einem Tag auf den anderen positiv zu denken. Kein Wunder also, dass ich in dem positiven Denken den Schlüssel zu meinem Glück und den Weg aus der Depression erkannte. Aber ich bekam das mit dem positiven Denken einfach nicht hin.

Was stimmte also nicht mit mir? Warum schaffte ich es nicht, die Dinge einfach nur ein wenig positiver zu betrachten?

Nachdem ich so gut wie alle Ratgeber aus der Buchhandlung zum positiven Denken bereits kannte, fiel mir schließlich ein Buch in die Hand, dass den Fokus vom Denken auf das Essen verschob. Die Autorin des Buchs plädiert in ihrem Werk dafür, eine gesunde Ernährung sowie Nahrungsergänzungsmittel gegen Stimmungsschwankungen und Depressionen einzusetzen.
Davon, dass man das positive Denken erlernen müsste, stand in dem Buch gar nichts. Mit der Zeit wurde mir auch klar, warum. Positives Denken hilft vielleicht dabei, das Leben erfolgreich zu meistern. Aber: Wenn man eine Depression hat, deren Ursachen ganz anders begründet sind, dann kann das positive Denken überhaupt gar nichts ausrichten. Und wenn man eine Depression hat, kann man auch nicht so einfach auf ein positives Denken umschalten. Leider!

Ich gebe Dir mal ein Beispiel, damit Du mich besser verstehst: Wenn Du eine Glutenunverträglichkeit hast, dann wirst Du diese nicht dadurch heilen, dass Du positiv denkst. Und wenn Du jeden Tag fünf Scheiben Brot ist und jede Menge Nudeln isst, dann wirst Du wegen Deiner körperlichen Reaktion darauf vermutlich auch dermaßen schlecht fühlen, dass es Dir wohl nicht gelingen wird, positiv zu denken.

Auch die Depression kann eine körperliche Reaktion sein, die sich zeigt, wenn in Deinem Gehirn Neurotransmitter fehlen. In diesem Fall benötigst Du die entsprechenden Nährstoffe, die in Deinem Gehirn das Gleichgewicht wiederherstellen.

Das heißt natürlich nicht, dass ich das positive Denken ablehne – im Gegenteil. Wenn Du das zusätzlich zur Nährstoffeinnahme in einer Psychotherapie erlernst, kann ich das nur begrüßen. Allerdings wird die Psychotherapie alleine wohl kaum nutzen.

Depressionen sollten aus verschiedenen Winkeln behandelt werden. Ideal ist es, wenn Du gesunde Ernährung, Bewegung, Entspannung sowie Schlaf kombinierst und Dir die Unterstützung besorgst, die Du benötigst. Das wird Dir garantiert mehr helfen, als den ganzen Tag in Deinem Zimmer zu sitzen und zu versuchen, positiv zu denken.

Wie Du auf keinen Fall um Hilfe fragen solltest

Wer krank ist, möchte am liebsten allein in seinem Zimmer liegen, bis es ihm wieder besser geht. Doch auch wer depressiv ist, möchte am liebsten von der Welt isoliert das Leben nur auf dem Sofa oder im Bett verbringen.

Was aber gut für uns ist, wenn wir körperlich krank sind, ist schlecht für uns, wenn wir depressiv sind, denn oft kann man sich dann immer weniger motivieren. Und auch das Bitten um Hilfe gelingt uns dann nicht so richtig. Ein typisches Beispiel hierfür stellt eine Freundin von mir dar, die Nicole heißt.

Ich habe Nicole in einer Selbsthilfegruppe kennengelernt. Der Besuch der Gruppe hat mir wirklich sehr geholfen, wir trafen uns zwei Mal pro Woche und tauschten unsere intimsten Geheimnisse aus. Nach einem Jahr löste sich die Gruppe aus unterschiedlichen Gründen auf, aber die Freundschaft zwischen Nicole und mir blieb bestehen.

Mittlerweile sind wir nun wirklich schon seit Jahren sehr gute Freunde und Nicole weiß, dass ich mich auf sie ebenso verlassen kann wie sie sich auf mich. Trotzdem schafft sie es bis heute nicht, mich um Hilfe zu bitten. Damit Du verstehst, was ich meine, möchte ich Dir hier mal ein Beispiel eines typischen Gesprächs bei WhatsApp von uns beiden zeigen.

Ich: Hey Nicole! Wie geht es Dir?
Nicole: Ach, ich weiß nicht. Irgendwie fühle ich mich nicht so gut.
Ich: Warum? Was ist los?
Nicole: Mein ganzes Leben ist ein einziger Misserfolg. Ich fühle einfach nur noch wertlos.
Ich: Was ist denn passiert? Kann ich dir helfen?
Nicole: Nein, du würdest das nicht verstehen.
Ich: Nicole, Du kennst mich doch und weißt, dass ich so gut wie für alles Verständnis habe.
Nicole: Ach, ich will Dich mit meinen Problemen nicht belasten.

Warum ich genau weiß, dass Nicole dingend Hilfe benötigt? Weil ich genau das Gleiche gesagt habe, als es mit so schlecht ging.

Viele Leute mit Depressionen bitten nicht um Hilfe, weil sie denken, dass sie keine Hilfe verdienen oder weil sie nicht wollen, dass man sie als schwach ansieht.

Aber was ist daran so schlimm zuzugeben, dass man ein Problem hat und sich helfen zu lassen? Die meisten Freunde helfen gerne, es bereitet ihnen mehr Freude, als mitanzusehen, wie es uns schlecht geht.

Hätte Nicole mir gesagt, dass es ihr schlecht geht und dass sie einfach nur gerne jemanden hätte, mit dem sie reden könnte, ich wäre sofort zu ihr gefahren.

Natürlich hätte ich mit meinem Besuch Nicole nicht von ihrer Depression heilen können, aber immerhin hätte ich sie für einen Abend ablenken können.

Was ist mit Dir? Bist Du wie Nicole oder hast Du schon eine Strategie entwickelt, wie Du um Hilfe bitten kannst?

Und falls Du mal wirklich nicht weißt, wie Du geschickt um Hilfe fragst, dann frag einfach. Es wird Dir schon niemand übel nehmen, dass Du nicht die eleganteste Art zu fragen wählst.

Wie du endlich wieder schlafen kannst

Es ist 4 Uhr morgens und ich habe noch keine Sekunde geschlafen. Ich liege einfach nur so da, seit Stunden bin ich in meinem Bett und versuche einzuschlafen. Der Wecker klingelt um 6 Uhr, selbst wenn ich jetzt noch einschlafen würde, könnte ich den morgigen bzw. heutigen Tag auf keinen Fall bewerkstelligen. Wie soll man nach zwei Stunden Schlaf vernünftig arbeiten?
Immer das Gleiche: Den ganzen Tag bin ich müde und habe keine Energie und wenn es ans Einschlafen geht, dann bekomme ich kein Auge zu – egal, welche Tricks und Tipps zum Einschlafen ich anwende. Nachts zu schlafen, was das Normalste von der Welt sein sollte, schaffe ich einfach nicht.

Wenn Dir diese Situation bekannt vorkommt, dann geht es Dir so wie mir noch vor wenigen Jahren. Ich hatte so fürchterliche Schlafstörungen, dass ich morgens schon wieder Angst vor dem Abend hatte, denn ich wusste, dass ich dann wieder nicht einschlafen könnte und falls doch, dann war das jedes Mal eine Überraschung für mich.

Ich hatte schon alles, also wirklich alles versucht, um endlich wieder schlafen zu können. Leider hat nichts geklappt. Je mehr ich mich anstrengte einzuschlafen, desto schwieriger wurde es für mich. Schließlich stand ich unter so einem extremen Druck, dass ich aufgab.

Dann wurde ich auf die Zusammenhänge von dem Neurotransmitter und Glückshormon Serotonin sowie dem Schlafhormon Melatonin aufmerksam.

Das Serotonin, von dem die meisten von uns während ihrer Depression nicht ausreichend besitzen, wird für die Herstellung von Melatonin verwendet. Melatonin ist wiederum essentiell, wenn es um einen gesunden Schlaf geht. Wenn Du aber nicht genügend Serotonin hast, dann stellt Dein Körper auch kein Melatonin her. Die Folge: Schlafstörungen.

Was positiv an dem Zusammenhang zwischen Serotonin und Melatonin ist, ist, dass wir durch einen erhöhten Serotonin-Spiegel automatisch auch einen höheren Melatonin-Spiegel haben.
Ich hielt an den Tipps zum Schlafen fest, sorgte in meinem Leben für eine Routine, machte morgens Sport, meditierte und ernährte mich gesund. Zusätzlich nahm ich Nahrungsergänzungsmittel ein. Ich setzte hierbei auf die Aminosäure Tryptophan, aus der der Körper Serotonin bildet. Es dauerte nicht lange und ich konnte wieder regelmäßig schlafen.
Als es mir nach einigen Wochen regelmäßigen Schlafens wieder besser ging, versuchte ich vorsichtig, ob ich auch ohne die Aminosäure als Schlafmittel einschlafen konnte. Es klappte! Ich halte seither an meiner Tagesroutine mit dem Sport, der Meditation und der gesunden Ernährung fest und schaffe es tatsächliche regelmäßig und gut zu schlafen.

Klar, die eine oder andere Nacht schlafe ich mal nicht so gut. Aber das ist ja auch schließlich normal, wenn das ein oder zwei Mal pro Jahr vorkommt.

Aus meiner Erfahrung kann ich Dir Folgendes ableiten: Selbstverständlich ist es wichtig, dass Du eine gewisse Tagesroutine hast und dass Du eine sogenannte Schlafhygiene einführst, also Verhaltensweisen, die den Schlaf fördern. Allerdings wird Dir keiner dieser ganzen Tipps helfen, wenn es Deinem Körper an Serotonin fehlt, dann ist die Einnahme von Aminosäuren dringend zu empfehlen.

Weshalb nicht alle ihre Depression in den Griff kriegen

Heute möchte ich mit Dir ein paar Gedanken teilen, die ich mir dazu gemacht habe, warum einige Menschen ihre Depression in den Griff bekommen und andere nicht.
Um Dir meine Gedanken zu verdeutlichen, möchte ich zunächst etwas allgemeiner werden. Denken wir an Entscheidungen. Es ist ebenso leicht, die falsche wie die richtige Entscheidung zu treffen.

Man kann sich dazu entscheiden, eine Pommes mit Currywurst zu essen, man kann es aber auch bleiben lassen. Im ersten Moment scheint die Entscheidung für oder gegen die fettige Mahlzeit ein wenig belanglos zu sein. Doch alle unsere Entscheidungen haben auch Konsequenzen – positive oder negative.

Auch der Erfolg im Leben hängt dementsprechend damit zusammen, ob man die richtige Entscheidung trifft oder nicht. So ist es auch mit Depressionen. Denn ob man diese besiegen kann oder nicht, hängt von einigen wenigen Entscheidungen ab, die wir treffen. Aber wie soll man wissen, welches die richtigen und welches die falschen Entscheidungen sind?

Ich habe für mich persönlich gelernt, dass ich mir bestimmte Regeln setzen musste, die mir dabei geholfen haben, meine Depression zu überwinden.

Wie ich Dir in einem früheren Artikel schon erzählt habe, hat eine gesunde Ernährung einen erheblichen Einfluss auf mein Befinden. Natürlich kann man sagen, dass eine einzige Sünde keinen erheblichen Effekt auf das allgemeine Wohlergehen hat. Aber – in meinem Fall zumindest – habe ich mich den ganzen Tag schlecht gefühlt. Erstens, weil ich gesündigt hatte, und zweitens, weil das ungesunde Essen unverzüglich einen negativen Effekt auf meine Stimmung hatte.

Ich musste also für mich erkennen, dass ich auf nichts verzichtete, wenn ich das ungesunde Essen ablehnte, sondern dass ich mir im Gegensatz dazu etwas Gutes tat. Mit dem Sport kann man das ähnlich sehen: Natürlich ist es manchmal schwierig, sich zu motivieren. Aber Sport tut dem Körper nun einmal gut und ist ein ideales Mittel gegen Depressionen.

Das Schlimmste daran, seine eigenen Regeln zu brechen, ist jedoch, dass man, wenn man einmal eine Grenze überschritten hat, diese Grenze immer wieder überschreitet. Das heißt, es bleibt nicht bei dem einen Mal und schon ist man wieder in der Spirale der schlechten Angewohnheiten und die Depression verschlimmert sich zusehends.

In Bezug auf die richtige oder falsche Entscheidung gibt es für Depressionen eine gute Nachricht: Es ist einfach zu wissen, was die richtige Entscheidung ist. Man benötigt nur die nötige Disziplin, um die Entscheidung auch mit allen Konsequenzen durchzusetzen.
Wenn Du jedoch nur ein paar Wochen konsequent Deine Entschlüsse umsetzt, dann hast Du bald den Lohn dafür: ein depressionsfreies Leben.

Eine schnellere Lösung kann die Einnahme von Aminosäuren sein, die einigen Betroffenen innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen helfen können.

Warum man bei einer Depression nicht um Hilfe bittet

Als ich in meinen Depressionen gefangen war, bin ich nie großartig auf die Idee gekommen, jemanden um Hilfe zu bitten. Heute, wo es mir besser geht, frage ich mich, warum depressive Menschen in der Regel keine Hilfe suchen.

Als ich der Frage auf den Grund gehen wollte, bin ich auf die Studie von einem großen Unternehmen gestoßen. In der Studie wurde erforscht, warum erfolgreiche Verkäufer immer erfolgreicher wurden, während erfolglose Verkäufer in ihrer Pechsträhne steckenblieben.
In dem Unternehmen wurden regelmäßig Schulungen angeboten, die Eigentlich könnte man ja davon ausgehen, dass die schlechteren Verkäufer sich in gute Verkäufer verwandeln, indem sie sich neue Strategien aneignen oder indem sie lernen, was sie bisher falsch gemacht haben. Im Gegensatz dazu ist in Bezug auf die sehr erfolgreichen Verkäufer theoretisch davon auszugehen, dass diese sich keine neuen Strategien mehr aneignen können, sodass ihr Erfolg irgendwann auf gleicher Höhe stagnieren würde.

In dem Unternehmen wurden regelmäßig Schulungen angeboten, damit die Verkäufer ihre Fähigkeiten verbessern konnten. Während der Studie fiel den Verantwortlichen jedoch eines auf: Während die erfolgreichen Verkäufer regelmäßig an den Schulungen teilnahmen, glänzten die schlechtesten Mitarbeiter durch Abwesenheit.

Was ich Dir mit dem Vergleich dieser Studie sagen möchte? Diejenigen, die Unterstützung am nötigsten haben, nutzen die Hilfsangebote oft überhaupt nicht.

Bei depressiven Menschen kommt im Kontrast zu den Verkäufern jedoch noch ein weiterer Faktor hinzu: Bei Depressionen werden bestimmte Funktionen im Gehirn derart beeinträchtigt, dass wir noch weniger auf die Idee kommen, uns Hilfe zu suchen.

Das hat damit zu tun, dass der Serotoninspiegel sinkt. Jeder, der schon einmal krank war, weiß, dass wir dann am liebsten nur auf dem Sofa oder im Bett liegen und nichts tun würden außer fernsehen. Denn – ebenso wie bei Depressionen – sinkt das Serotonin auch bei Krankheit.
Ganz automatisch wollen wir uns von anderen Menschen fernhalten. Was allerdings bei einer ansteckenden Krankheit gar nicht so schlecht ist, kann bei einer Depression schnell zur sozialen Isolation fühlen und eben dazu, dass wir nicht um Hilfe fragen, obwohl wir sie so dringend gebrauchen könnten.

Wenn wir uns nun wieder den Vergleich mit den Verkäufern ins Gedächtnis rufen, dann fällt uns ein erschreckender Gesichtspunkt auf: Je schlechter die Verkäufer sind, desto seltener besuchen sie Schulungen. Dasselbe gilt leider auch für Depressionen: Je stärker Du betroffen bist, desto weniger wirst Du Dir Hilfe suchen.

Aus dieser Zwickmühle gibt es zwei Auswege.

  1. Du kannst versuchen, dass dein Neurotransmitter-Haushalt immer im Gelichgewicht bleibt, sodass du erst gar keine Depression entwickeln kannst oder – solltest du eine Depression haben, dass diese abgemildert oder geheilt wird.
  2. Du solltest außerdem lernen, um Hilfe zu bitten. Denn – und auch das solltest Du Dir bewusst machen: Manchmal geht es ohne Hilfe einfach nicht.

Ich kann Dir sagen, dass ich heute nicht diesen Artikel schreiben würde, wenn ich nicht gelernt hätte, um Hilfe zu bitten. Alleine hätte ich es nicht geschafft.

Welches Essen Dich psychisch krank macht

Vielleicht hast Du den Titel meines Blogartikels gelesen und denkst, dass ich ein wenig übertreibe. Aber leide tue ich das nicht. Denn es gibt tatsächlich Essen, das die Neurotransmitter in Deinem Gehirn angreift. Außerdem können einige Lebensmittel Depressionen fördern oder sogar auslösen.

Als ich damals davon gehört habe, dass eine gesunde Ernährung dazu beitragen kann, dass man nicht nur physisch, sondern auch psychisch gesund ist, habe ich angefangen darüber nachzudenken, was ich esse.

Mit war schon immer bewusst, dass Fast Food nicht besonders gut ist. Also beschloss ich, zumindest auf den Besuch von den typischen Restaurants wie Burger King oder McDonald’s zu verzichten. Ich dachte, ich würde meinem Körper etwas Gutes tun, wenn ich ab sofort Vollkornbrot essen würde. Auch Cola sowie andere Limos wollte ich von nun an von meinem Speiseplan verbannen.

Doch sollte das ausreichen? Ich fühlte mich zwar nicht mehr so voll und nahm auch ein paar Kilo ab, aber meine Depression blieb bestehen. Das änderte sich erst, als mir das Buch von Julia Ross in die Hände fiel, in dem sie sich intensiv mit dem Zusammenhang von Ernährung und Neurotransmittern auseinandersetzt.

Nachdem ich das Buch gelesen und noch weitere, ähnliche Informationen eingeholt hatte, wurde mir bewusst, dass ich gar nichts über Ernährung wusste.

Ich hatte gedacht, dass ich mir mit einem Müsli oder einer Scheibe Vollkornbrot am Morgen etwas Gutes tun würde. Das mag bei einigen Menschen vielleicht so sein. Bei anderen kann Hafer jedoch eine Allergie auslösen, die wiederum zu einer Depression führen kann.
Ich erfuhr, was Gluten im Körper anrichten kann. Seither habe ich keine einzige Scheibe Brot mehr in meinem Leben angerührt und fühle mich nun um einiges besser.

Dasselbe gilt für Zucker: Auch hier habe ich gelernt, dass man sehr viel besser ohne ihn auskommt. Allerdings ist es gerade bei Zucker sehr schwer, komplett damit aufzuhören – nicht etwa, weil man abhängig ist. Vielmehr findet man Zucker in so vielen Lebensmitteln, bei denen man nie gedacht hätte, dass sie Zucker enthalten, weil sie eigentlich herzhaft sind. Achte doch einfach mal auf die Zutatenliste Deiner Tomatensauce oder Deines Toastbrots.

Außerdem versteckt sich Zucker hinter einer Vielzahl von anderen Begriffen, die zunächst einmal gesünder klingen. Hierzu gehören Fruchtsaftkonzentrate, Glukose-, Gerstenmalz- oder Maissirup, Dextrose und Fruktose. Mit diesen Zuckerarten in anderer Form reagieren die Hersteller darauf, dass Verbraucher in den vergangenen Jahren zunehmend auf Industriezucker verzichten wollen. Viele dieser alternativen Zuckerarten sind jedoch keineswegs besser.

Aus meiner ausgiebigen Lektüre zu Ernährung und Depression konnte ich für mich zwei Grundregeln ableiten:

  1. Wenn man etwas für seine psychische Gesundheit tun möchte, muss man sehr viel Gemüse on seinen Speiseplan einbauen.
  2. Aminosäuren sind für einen ausgeglichenen Haushalt an Neurotransmittern wesentlich. Proteinhaltige Lebensmittel sind reich an Aminosäuren, weshalb man auf einen eiweißhaltigen Speiseplan achten sollte.

Und denk immer daran: Mit dem Verzicht auf ungesunde Lebensmittel verlierst Du nicht, sondern Du gewinnst an Lebensqualität.