Wir grübeln so viel, dass wir darüber unsere Handlungen vergessen oder, besser gesagt, nicht mehr zu ihnen kommen.
Darüber wollte ich heute noch einmal intensiver reden und Dich dazu motivieren, Entscheidungen zu treffen. Oft ist es besser, die falsche Entscheidung zu treffen und seinen Fehler anschließend zu korrigieren, als gar keine Entscheidung zu treffen und gar nichts zu machen.
Bei mir war es lange Zeit so. Ich wusste, ich muss etwas wegen meiner Depression unternehmen, aber ich wusste nicht was. Ich habe dann von etwas gehört, zum Beispiel einem innovativen Ansatz, und musste dazu erst einmal Tausende von Artikeln dazu im Internet lesen. Leider habe ich dann dazu immer positive und negative Meinungen gefunden. Im Endeffekt habe ich dann immer dasselbe unternommen: nichts.
Denn ich war mir einfach nicht sicher, ob es funktionieren würde, weil es immer und zu allem zu viele widersprüchliche Informationen gab.
Wenn es Dir genauso geht wie mir damals, dann bist Du in den gleichen Teufelskreis geraten wie ich. Das ist typisch für Personen, die depressiv sind: Wir grübeln und denken nach und werden dadurch handlungsunfähig.
Aber wie sollen wir denn überhaupt herausfinden, welche von den tausend Meinungen zu einem Ansatz zur Depressionsbekämpfung überhaupt richtig ist? Es gibt nur einen Weg herauszufinden, ob ein Ansatz funktioniert oder nicht: ausprobieren.
Den Mut zum Ausprobieren hatte ich allerdings erst, als ich in der düstersten Phase meiner Depression angekommen war. Zu allem Unheil musste ich plötzlich auch noch einen Schicksalsschlag hinnehmen. Mein bester Freund, den ich seit meiner Kindheit kannte, starb unerwartet bei einem Autounfall.
Mir ging es danach so schlecht, dass ich nur noch sterben wollte oder endlich von meiner Depression geheilt werden wollte.
Das war aber auch der Moment, in dem mir alles egal war. Ab nun an, wollte ich einfach alles ausprobieren. Zum Glück fiel mir dabei ein Buch zu Ernährung, Aminosäuren und psychischem Befinden in die Hände.
Wäre ich nicht bereits an diesem Punkt gewesen, ich hätte monatelang nachgeforscht, was an der Theorie dran ist, ob mir eine Aminosäure wirklich helfen kann, was passiert, wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht wirken und so weiter.
In der Phase, in der ich mich jedoch zu jenem Zeitpunkt befand, war mir einfach nur noch alles egal. Zu meinem Glück – obwohl ich niemandem diesen Zustand wünschen würde. Zu meinem Glück, meine ich, weil mir die Aminosäuren geholfen haben. Ich konnte positive Ergebnisse sehen. Und zum Glück sind die Aminosäuren genau das Richtige für mich gewesen!
In diesem Sinne kann ich Dir nur raten: Wenn etwas nicht gefährlich für Dich und Deine Gesundheit sein sollte, probier es einfach aus. Natürlich sollst Du Dich informieren und einen Arzt oder Therapeuten zu Rate ziehen, aber wenn ein Therapieansatz nicht schädlich für Dich ist, ist er vielleicht für Dich die Chance, endlich geheilt zu werden.
Und was ist, wenn es nicht der richtige Ansatz für Dich war? Dann probierst Du eben den nächsten aus! Du hast ja nichts zu verlieren!
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