Hallo!
In meinem heutigen Blog-Beitrag möchte ich Dir etwas über meine gescheiterten Psychotherapie-Versuche erzählen. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich mit großen Erwartungen das erste Mal zu dem Therapeuten gegangen bin.
Irgendwie bin ich davon ausgegangen, der Psychologe würde erkennen, was mit mir nicht stimmt, und würde mich dann sozusagen wieder „geraderücken“. Ich hatte also das Gefühl, dass es sich bei dem Therapeuten um eine Art übermenschliches Wesen handelt, das mehr oder weniger sofort weiß, was zu tun ist.
Als ich dann vor meinem ersten Psychologen stand bzw. saß, bat er mich zu erklären, warum ich gekommen sei. Ich erzählte ihm alles, angefangen von den Gedanken, die mich bedrückten, bis hin zu meinen regelmäßigen Selbstmordplänen.
Nachdem ich meine Geschichte beendet hatte, sah ich auf und blickte in das fassungslose Gesicht meines Therapeuten. Ich meinte, sogar Tränen in seinen Augen zu erkennen.
Ich war geschockt. Wenn ein Psychotherapeut beim Hören meiner Geschichte anfängt zu weinen, dann muss ich wirklich ein besonders schwerer Fall sein. Nach der Sitzung fühlte ich mich schrecklich, noch schlimmer als zuvor, und beschloss, die Therapie nicht weiterzuführen.
Ich muss allerdings zugeben, dass es sich hierbei tatsächlich um einen ganz speziellen Psychologen gehandelt hat. Denn in den kommenden Jahren hatte ich noch zahlreiche andere Therapeuten, einige von ihnen waren sogar ganz gut und ich konnte mich nach der Sitzung kurzzeitig auf Positives besinnen, hatte mehr Energie oder konnte mich ein wenig entspannen.
Doch trotz der besten Psychologen und trotz der einfallreichsten Tipps wurde ich meine Depression nicht los. Damals wusste ich natürlich nicht, woran das lag. Ich war der Ansicht, dass ich einfach ein besonders hoffnungsloser Fall war.
Heutzutage weiß ich, dass ich grundlegende Aspekte der Depression nicht bedacht hatte. Denn es geht nicht immer darum, dass man vielleicht ein Ereignis aus der Kindheit nicht überwunden hat oder in der jüngeren Vergangenheit etwas Schreckliches erlebt hat, was in der Therapie besprochen wird. Das ist vielleicht bei einigen von uns so – aber längst nicht bei allen. Psychologen können eine Depression nicht wegzaubern, indem sie negative in positive Gedanken verwandeln.
Sollte die Psychotherapie bei Dir nicht geholfen haben, heißt nicht, dass Du unheilbar bist. Vielmehr hat Deine Depression andere Ursachen.
Zwar können negativen Gedanken ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Das, was nicht stimmt, ist jedoch oft auch körperlicher Natur. Ich habe Dir hier mal ein paar von diesen Ursachen zusammengestellt:
- Schilddrüsenprobleme
- Nebennierenschwäche
- Hormonelle Ungleichgewichte
- Nahrungsmittelallergien
- Bewegungsmangel
- dauerhafter Stress
- Schlafstörungen
- Unsachgemäße Ernährung
- Schwermetallvergiftung
- Omega-3-Mangel
- Fettarme Diäten
- Medikamente
- Vitamin-/Mineralstoffmangel
Schaut man sich diese ganzen möglichen Ursachen für Depressionen an, dann wird klar, warum eine Psychotherapie nicht die Lösung für jeden sein kann.
Aus diesem Grund möchte ich Dich heute darum bitten, dass du die folgenden Fragen für Dich selbst beantwortest:
1) Kann positives Denken mir dabei helfen, mich besser zu fühlen? Oder kann ich das für meinen Fall ausschließen?
2) Gibt es vielleicht eine körperliche Ursache für meine Depression, die ich bis jetzt noch gar nicht untersuchen lassen habe?