Kryptopyrrolurie (KPU) – eine Stoffwechselstörung schürt Depressionen und Angst

Auch wenn die medizinisch-psychiatrische Forschung stets voranschreitet, gibt es immer noch zahlreiche Aspekte zu Angststörungen und Depressionen, die weitestgehend unbekannt sind. Leider gehören hierzu die diversen Ursachen von Depressionen und Angststörungen, sodass viele Psychologen und Psychiater Dir vielleicht einfach nur erklären, dass Du eine Serotonin-Störung oder negative Erlebnisse Deiner Kindheit noch nicht verarbeitet hast.

Eine der vielfach verkannten Ursachen für Angststörungen und Depressionen ist die sogenannte Kryptopyrrolurie. Und das ist umso ärgerlicher, da die Behandlung sich verhältnismäßig einfach gestaltet.

Eine meiner Coaching-Klienten – ich werde sie mal Daniela nennen – kam zu mir und bat mich um Hilfe. Ihr Leben war vollkommen aus den Fugen geraten. Eine Angststörung erlaubte ihr kaum mehr, alleine das Haus zu verlassen. Eine ausgewachsene Depression nahm ihr jegliche Energie.

Diese Kombination aus psychischen Störungen begleitete die knapp 30-jährige Daniela nun schon seit fast sieben Jahren. Außerdem litt sie noch an weiteren gesundheitlichen Problemen, wie ständige Atemwegsinfekte und Magen-Darm-Beschwerden. Auch über ein

Halswirbelsäulensyndrom klagte sie. Zufälligerweise hatte ich kurz zuvor in einem Buch über die Kryptopyrrolurie gelesen und so kam mir der Verdacht, worum es sich bei Danielas Problemen handeln könnte.

Zu Daniela und ihrer Geschichte komme ich später noch einmal. Jetzt erkläre ich Dir erstmal, was Kryptopyrrolurie überhaupt ist.

Pyrrolurie, auch Kryptopyrrolurie (KPU) genannt, ist eine relativ seltene aber oft auch unerkannte Erkrankung. Die psychischen und körperlichen Symptome lassen sich oft keinem Krankheitsbild zuordnen. Pyrrole sind Bausteine des Blutfarbstoffs Hämoglobin und fallen als Abbauproduktes des Eiweißstoffwechsels an. Verbrauchte Pyrrole werden in der Galle abgebaut und über den Darm ausgeschieden. In erhöhter Konzentration wirken sich Pyrrole toxisch auf den menschlichen Körper aus. Das hat zur Folge, dass auch die Nieren den Abbau der hohen Pyrrolkonzentration übernehmen. Als Kryptopyrrol verlässt der Stoff den Körper über die Niere und kann durch eine Harnanalyse als Pyrrolurie diagnostiziert werden.

Die körperlichen Auswirkungen einer Pyrrolurie können unterschiedlich ausfallen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Übelkeit, Sodbrennen, Koliken, Durchfälle, Ekzeme und Entzündungen der Magenschleimhaut. Außerdem wird die Krankheit mit einigen Formen von Depressionen, Angststörungen und ADHS in Zusammenhang gebracht. In einigen Fällen treten zudem Überempfindlichkeiten bei Schmerz, Licht und Geräuschen auf. Der folgende Pyrrolurie Screening Test hilft dir bei der Feststellung der Symptome und gilt als Grundlage einer gezielten Therapie.

Wenn Du an besonders hartnäckigen Stimmungsschwankungen leidest und neben den kalten Händen und Füßen außerdem Probleme damit hast, Dich an Deine Träume sowie an Erlebnisse oder auch bestimmte Menschen zu erinnern, wenn Du zu Sonnenbrand neigst oder früher geneigt hast und wenn Du bereits seit Deiner Kindheit ängstlich und angespannt bist, dann solltest Du Dir meine heutige Mail besonders intensiv durchlesen, denn vielleicht hast Du eine Stoffwechselstörung namens Kryptopyrrolurie.

Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, durch die dem Körper wichtige Nährstoffe wie Zink, Vitamin B6, Niacin, Pantothensäure und Magan fehlen.

Kryptopyrrolurie ist äußerst selten, dennoch können einige Depressionen ursächlich mit dieser Stoffwechselstörung zusammenhängen. Wenn Du zusätzlich zu Deiner Depression unter Alkoholsucht leiden solltest, ist die Diagnose noch ein bisschen wahrscheinlicher, denn bis zu 40 Prozent aller Alkoholiker weisen eine Kryptopyrrolurie auf.

Ob Du die Stoffwechselstörung hast oder nicht, kannst Du beim Arzt ganz einfach mit einem Urintest herausfinden lassen. Es gibt auch Tests, die Du zu Hause durchführen kannst. Wenn Du zuvor überprüfen möchtest, wie wahrscheinlich Dein Verdacht ist, dann kannst Du Dir den folgenden Fragebogen einmal genauer ansehen. Solltest Du mehr als 15 Fragen mit „ja“ beantworten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du mit der Stoffwechselstörung zu kämpfen hast. Entwickelt wurde der folgende Fragebogen von Dieser Fragebogen wurde ursprünglich auf Englisch von Dr. Carl Pfeiffer.

Aber nun zu den Fragen:

– Als Du jung warst, hast Du schnell einen Sonnenbrand bekommen? Hast Du helle oder blasse Haut?
– Hast Du wenig Haare auf dem Kopf oder auch spärliche Augenbrauen oder wenig Wimpern? Oder hast Du vielleicht vorzeitig graues Haar?
– Kannst Du Dich nur schlecht an Deine Träume erinnern oder hast Du Albträume?
– Verwandelst Du Dich mit zunehmendem Alter zusehends in einen Einzelgänger? Vermeidest Du äußere Stresseinflüsse, damit Dein inneres emotionales Gleichgewicht nicht gestört wird?
– Bist Du schon seit Deiner Kindheit ängstlich und innerlich angespannt? Verbirgst Du diese Gefühle vor anderen?
– Fällt es Dir schwer, Dich genau an vergangene Ereignisse und Menschen in Deinem Leben zu erinnern?
– Hast Du regelrechte Anfälle von Depressionen und/oder nervöser Erschöpfung?
– Hast Du Cluster-Kopfschmerzen?
– Sind deine Augen empfindlich gegenüber Sonnenlicht?
– Gehörst du zu einer Familie, in der alle Kinder Mädchen waren? Oder hast Du Schwestern, die Dir sehr ähnlich sehen?
– Bekommst Du häufig Erkältungen oder Infektionen? Hast Du oft unerklärlichen Schüttelfrost oder Fieber?
– Magst Du keine proteinreiche Kost? Warst oder bist Du Vegetarier?
– Bist Du später in die Pubertät gekommen als andere?
– Hast Du weiße Flecken auf Deinen Fingernägeln oder hast Du undurchsichtige, weißliche oder aber hauchdünne Nägel?
– Bist Du anfällig für Akne, Ekzeme oder Psoriasis?
– Ziehst Du die Gesellschaft von einem oder zwei engen Freunden gegenüber einem Treffen von mehreren Freunden vor?
– Hast Du Dehnungsstreifen auf Deiner Haut?
– Hast Du schon einmal einen süßen bis fruchtigen Geruch Deines Atems oder Schweißes bemerkt, wenn Du krank oder gestresst bist?
– Hast Du – oder hattest Du vor eine Zahnspange – übereinanderstehende obere Vorderzähne?
– Lässt Du das Frühstück lieber aus oder verspürst Du morgens sogar eine leichte Übelkeit?
– Wenn Du viel Stress hast, sieht Dein Gesicht dann manchmal geschwollen aus?
– Hast Du einen wenig Appetit oder hast Du einen schlechten Geruchs- oder Geschmackssinn?
– Hast Du Schmerzen im Oberbauch oder der Milz? Hattest Du als Kind beim Laufen oft Seitenstiche?
– Konzentrierst Du Dich lieber auf Dich selbst als auf die Außenwelt?
– Bist Du oft grundlos müde?
– Fühlst Du Dich in der Gegenwart von Fremden unwohl?
– Tun Dir Deine Knie weh oder „knacken“ sie?
– Zeugst Du heftige Reaktionen auf Beruhigungsmittel, Barbiturate, Alkohol oder andere Drogen?
– Stört es Dich, in einem Restaurant mitten im Raum zu sitzen?
– Leidest Du unter Blutarmut?
– Hast Du kalte Hände und/oder kalte Füße?
– Neigst Du zu morgendlicher Verstopfung?
– Hast Du ein Kribbeln oder Muskelkrämpfe in Deinen Beinen und Armen?
– Spürst Du innerlich Verärgerung, wenn Du kritisiert wirst?
– Lösen Änderungen in Deiner Routine (Reisen, neue Situationen) Stress bei Dir aus?
– Neigst Du dazu, von einer Person abhängig zu werden, nach der Du Dein Leben ausrichtest?
– Gibt es in Deiner Familie schwerwiegende Probleme mit Stimmungsschwankungen, psychische Erkrankungen oder Alkoholismus?

Wie ich bereits gesagt habe, ist Kryptopyrrolurie sehr selten. Sollten jedoch 15 oder mehr dieser Symptome auf Dich zutreffen, empfehle ich Dir, einen Test zu machen.

Zurück zu Daniela…

So, nachdem ich Dir nun die wichtigsten Informationen zu Kryptopyrrolurie bereitgestellt habe, möchte ich nochmal zurück auf Daniela zu sprechen kommen. Wie gesagt, sie suchte mich auf, als sie bereits jahrelang unter Depressionen und Ängsten sowie unter diversen körperlichen Beschwerden litt. Als sie mir erzählte, dass sie zudem ein Halswirbelsäulensyndrom habe, schlug ich ihr vor, den Urin-Test für den Kryptopyrrolurie zu machen.

Als ich etwa zwei Wochen später mit ihr das positive Ergebnis des Tests besprach, stellten wir einen Therapie-Plan auf, wobei wir vor allem die Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel fokussierten. Bereits bei unserem nächsten Treffen erzählte sie mir, dass sie sich besser fühle.
Danach sah ich Daniela mehrere Wochen nicht mehr. Ich begann mir ernsthafte Sorgen zu machen, bis ich sie eines Tages zufällig im Café traf. Die junge Frau entschuldigte sich sofort bei mir und erklärte, sie habe so viel zu tun. Deswegen habe sie es nicht mehr geschafft, sich bei mir zu melden.

Ich stutzte. Noch vor wenigen Wochen hatte sie mir erklärt, dass sie es wegen ihrer Antriebslosigkeit kaum aus dem Bett schaffe. Nun arbeitete sie und studierte abends nebenher.

Der Test auf Kryptopyrrolurie hatte sich bei ihr also in der Tat mehr als gelohnt!

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