Archiv der Kategorie: Depressionen

Kryptopyrrolurie (KPU) – eine Stoffwechselstörung schürt Depressionen und Angst

Auch wenn die medizinisch-psychiatrische Forschung stets voranschreitet, gibt es immer noch zahlreiche Aspekte zu Angststörungen und Depressionen, die weitestgehend unbekannt sind. Leider gehören hierzu die diversen Ursachen von Depressionen und Angststörungen, sodass viele Psychologen und Psychiater Dir vielleicht einfach nur erklären, dass Du eine Serotonin-Störung oder negative Erlebnisse Deiner Kindheit noch nicht verarbeitet hast.

Eine der vielfach verkannten Ursachen für Angststörungen und Depressionen ist die sogenannte Kryptopyrrolurie. Und das ist umso ärgerlicher, da die Behandlung sich verhältnismäßig einfach gestaltet.

Eine meiner Coaching-Klienten – ich werde sie mal Daniela nennen – kam zu mir und bat mich um Hilfe. Ihr Leben war vollkommen aus den Fugen geraten. Eine Angststörung erlaubte ihr kaum mehr, alleine das Haus zu verlassen. Eine ausgewachsene Depression nahm ihr jegliche Energie.

Diese Kombination aus psychischen Störungen begleitete die knapp 30-jährige Daniela nun schon seit fast sieben Jahren. Außerdem litt sie noch an weiteren gesundheitlichen Problemen, wie ständige Atemwegsinfekte und Magen-Darm-Beschwerden. Auch über ein

Halswirbelsäulensyndrom klagte sie. Zufälligerweise hatte ich kurz zuvor in einem Buch über die Kryptopyrrolurie gelesen und so kam mir der Verdacht, worum es sich bei Danielas Problemen handeln könnte.

Zu Daniela und ihrer Geschichte komme ich später noch einmal. Jetzt erkläre ich Dir erstmal, was Kryptopyrrolurie überhaupt ist.

Pyrrolurie, auch Kryptopyrrolurie (KPU) genannt, ist eine relativ seltene aber oft auch unerkannte Erkrankung. Die psychischen und körperlichen Symptome lassen sich oft keinem Krankheitsbild zuordnen. Pyrrole sind Bausteine des Blutfarbstoffs Hämoglobin und fallen als Abbauproduktes des Eiweißstoffwechsels an. Verbrauchte Pyrrole werden in der Galle abgebaut und über den Darm ausgeschieden. In erhöhter Konzentration wirken sich Pyrrole toxisch auf den menschlichen Körper aus. Das hat zur Folge, dass auch die Nieren den Abbau der hohen Pyrrolkonzentration übernehmen. Als Kryptopyrrol verlässt der Stoff den Körper über die Niere und kann durch eine Harnanalyse als Pyrrolurie diagnostiziert werden.

Die körperlichen Auswirkungen einer Pyrrolurie können unterschiedlich ausfallen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Übelkeit, Sodbrennen, Koliken, Durchfälle, Ekzeme und Entzündungen der Magenschleimhaut. Außerdem wird die Krankheit mit einigen Formen von Depressionen, Angststörungen und ADHS in Zusammenhang gebracht. In einigen Fällen treten zudem Überempfindlichkeiten bei Schmerz, Licht und Geräuschen auf. Der folgende Pyrrolurie Screening Test hilft dir bei der Feststellung der Symptome und gilt als Grundlage einer gezielten Therapie.

Wenn Du an besonders hartnäckigen Stimmungsschwankungen leidest und neben den kalten Händen und Füßen außerdem Probleme damit hast, Dich an Deine Träume sowie an Erlebnisse oder auch bestimmte Menschen zu erinnern, wenn Du zu Sonnenbrand neigst oder früher geneigt hast und wenn Du bereits seit Deiner Kindheit ängstlich und angespannt bist, dann solltest Du Dir meine heutige Mail besonders intensiv durchlesen, denn vielleicht hast Du eine Stoffwechselstörung namens Kryptopyrrolurie.

Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, durch die dem Körper wichtige Nährstoffe wie Zink, Vitamin B6, Niacin, Pantothensäure und Magan fehlen.

Kryptopyrrolurie ist äußerst selten, dennoch können einige Depressionen ursächlich mit dieser Stoffwechselstörung zusammenhängen. Wenn Du zusätzlich zu Deiner Depression unter Alkoholsucht leiden solltest, ist die Diagnose noch ein bisschen wahrscheinlicher, denn bis zu 40 Prozent aller Alkoholiker weisen eine Kryptopyrrolurie auf.

Ob Du die Stoffwechselstörung hast oder nicht, kannst Du beim Arzt ganz einfach mit einem Urintest herausfinden lassen. Es gibt auch Tests, die Du zu Hause durchführen kannst. Wenn Du zuvor überprüfen möchtest, wie wahrscheinlich Dein Verdacht ist, dann kannst Du Dir den folgenden Fragebogen einmal genauer ansehen. Solltest Du mehr als 15 Fragen mit “ja” beantworten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du mit der Stoffwechselstörung zu kämpfen hast. Entwickelt wurde der folgende Fragebogen von Dieser Fragebogen wurde ursprünglich auf Englisch von Dr. Carl Pfeiffer.

Aber nun zu den Fragen:

– Als Du jung warst, hast Du schnell einen Sonnenbrand bekommen? Hast Du helle oder blasse Haut?
– Hast Du wenig Haare auf dem Kopf oder auch spärliche Augenbrauen oder wenig Wimpern? Oder hast Du vielleicht vorzeitig graues Haar?
– Kannst Du Dich nur schlecht an Deine Träume erinnern oder hast Du Albträume?
– Verwandelst Du Dich mit zunehmendem Alter zusehends in einen Einzelgänger? Vermeidest Du äußere Stresseinflüsse, damit Dein inneres emotionales Gleichgewicht nicht gestört wird?
– Bist Du schon seit Deiner Kindheit ängstlich und innerlich angespannt? Verbirgst Du diese Gefühle vor anderen?
– Fällt es Dir schwer, Dich genau an vergangene Ereignisse und Menschen in Deinem Leben zu erinnern?
– Hast Du regelrechte Anfälle von Depressionen und/oder nervöser Erschöpfung?
– Hast Du Cluster-Kopfschmerzen?
– Sind deine Augen empfindlich gegenüber Sonnenlicht?
– Gehörst du zu einer Familie, in der alle Kinder Mädchen waren? Oder hast Du Schwestern, die Dir sehr ähnlich sehen?
– Bekommst Du häufig Erkältungen oder Infektionen? Hast Du oft unerklärlichen Schüttelfrost oder Fieber?
– Magst Du keine proteinreiche Kost? Warst oder bist Du Vegetarier?
– Bist Du später in die Pubertät gekommen als andere?
– Hast Du weiße Flecken auf Deinen Fingernägeln oder hast Du undurchsichtige, weißliche oder aber hauchdünne Nägel?
– Bist Du anfällig für Akne, Ekzeme oder Psoriasis?
– Ziehst Du die Gesellschaft von einem oder zwei engen Freunden gegenüber einem Treffen von mehreren Freunden vor?
– Hast Du Dehnungsstreifen auf Deiner Haut?
– Hast Du schon einmal einen süßen bis fruchtigen Geruch Deines Atems oder Schweißes bemerkt, wenn Du krank oder gestresst bist?
– Hast Du – oder hattest Du vor eine Zahnspange – übereinanderstehende obere Vorderzähne?
– Lässt Du das Frühstück lieber aus oder verspürst Du morgens sogar eine leichte Übelkeit?
– Wenn Du viel Stress hast, sieht Dein Gesicht dann manchmal geschwollen aus?
– Hast Du einen wenig Appetit oder hast Du einen schlechten Geruchs- oder Geschmackssinn?
– Hast Du Schmerzen im Oberbauch oder der Milz? Hattest Du als Kind beim Laufen oft Seitenstiche?
– Konzentrierst Du Dich lieber auf Dich selbst als auf die Außenwelt?
– Bist Du oft grundlos müde?
– Fühlst Du Dich in der Gegenwart von Fremden unwohl?
– Tun Dir Deine Knie weh oder “knacken” sie?
– Zeugst Du heftige Reaktionen auf Beruhigungsmittel, Barbiturate, Alkohol oder andere Drogen?
– Stört es Dich, in einem Restaurant mitten im Raum zu sitzen?
– Leidest Du unter Blutarmut?
– Hast Du kalte Hände und/oder kalte Füße?
– Neigst Du zu morgendlicher Verstopfung?
– Hast Du ein Kribbeln oder Muskelkrämpfe in Deinen Beinen und Armen?
– Spürst Du innerlich Verärgerung, wenn Du kritisiert wirst?
– Lösen Änderungen in Deiner Routine (Reisen, neue Situationen) Stress bei Dir aus?
– Neigst Du dazu, von einer Person abhängig zu werden, nach der Du Dein Leben ausrichtest?
– Gibt es in Deiner Familie schwerwiegende Probleme mit Stimmungsschwankungen, psychische Erkrankungen oder Alkoholismus?

Wie ich bereits gesagt habe, ist Kryptopyrrolurie sehr selten. Sollten jedoch 15 oder mehr dieser Symptome auf Dich zutreffen, empfehle ich Dir, einen Test zu machen.

Zurück zu Daniela…

So, nachdem ich Dir nun die wichtigsten Informationen zu Kryptopyrrolurie bereitgestellt habe, möchte ich nochmal zurück auf Daniela zu sprechen kommen. Wie gesagt, sie suchte mich auf, als sie bereits jahrelang unter Depressionen und Ängsten sowie unter diversen körperlichen Beschwerden litt. Als sie mir erzählte, dass sie zudem ein Halswirbelsäulensyndrom habe, schlug ich ihr vor, den Urin-Test für den Kryptopyrrolurie zu machen.

Als ich etwa zwei Wochen später mit ihr das positive Ergebnis des Tests besprach, stellten wir einen Therapie-Plan auf, wobei wir vor allem die Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel fokussierten. Bereits bei unserem nächsten Treffen erzählte sie mir, dass sie sich besser fühle.
Danach sah ich Daniela mehrere Wochen nicht mehr. Ich begann mir ernsthafte Sorgen zu machen, bis ich sie eines Tages zufällig im Café traf. Die junge Frau entschuldigte sich sofort bei mir und erklärte, sie habe so viel zu tun. Deswegen habe sie es nicht mehr geschafft, sich bei mir zu melden.

Ich stutzte. Noch vor wenigen Wochen hatte sie mir erklärt, dass sie es wegen ihrer Antriebslosigkeit kaum aus dem Bett schaffe. Nun arbeitete sie und studierte abends nebenher.

Der Test auf Kryptopyrrolurie hatte sich bei ihr also in der Tat mehr als gelohnt!

Wochenbettdepression (Postpartale Depression) – wie können Betroffene mit der Depression nach der Geburt umgehen?

Etwa 10 – 15% aller Mütter sind von einer postpartalen Depression (auch Wochenbettdepression) betroffen. Die Dunkelziffer bei dieser Form der Depression, die auch als Wochenbettdepression bekannt ist, ist sogar noch höher. Viele junge Mütter verspüren Schuldgefühle, wenn sie nach der Geburt keine Glücksgefühle empfinden und haben daher Scheu über ihre emotionale Lage zu sprechen.

Formen der postpartalen Depression

Insgesamt wird zwischen drei verschiedenen Formen der psychischen Krisen und Erkrankungen nach der Geburt unterschieden:

  • Postpartales Stimmungstief (“Baby Blues”, “Heultage”)
  • Postpartale Depression
  • Postpartale Psychose

Kennzeichen des postpartalen Stimmungstiefs

Den sogenannten “Baby Blues” kennen viele junge Mütter und auch einige junge Väter. Kennzeichen dieser leichten Form der psychischen Krise sind:

  • Stimmungslabilität
  • Ängstlichkeit
  • (grundloses) Weinen
  • Reizbarkeit

Viele Betroffene eines postpartalen Stimmungstiefs beschreiben, dass sie sehr leicht aus der Fassung zu bringen sind, häufig scheinbar grundlos in Tränen ausbrechen, sich große Sorgen um die Zukunft machen und (irrationale) Ängste um ihr neugeborenes Kind empfinden. Diese sogenannten “Heultage” gehen meist relativ schnell und ohne ärztliche Hilfe wieder vorbei.

Kennzeichen der postpartalen Depression

Die postpartale Depression, also die “echte” Wochenbettdepression kann im kompletten ersten Jahr nach der Geburt auftreten. Sie kann sich über Wochen bis sogar Jahre erstrecken.
Häufige Symptome der postpartalen Depression sind:

  • Stimmungstief
  • Hoffnungslosigkeit
  • Soziale Abschirmung

Der Beginn der postpartalen Depression ist sehr oft schleichend und wird häufig sowohl von den Betroffenen selbst, als auch den Angehörigen sehr spät bemerkt. Die Betroffenen fühlen sich oft ob ihrer Stimmungslage oft schuldig und versuchen nach Außen hin, häufig sogar dem Partner gegenüber, den Schein der glücklichen, blühenden jungen Mutter zu wahren.

Auch in weiten Teilen der Bevölkerung wird die Wochenbettdepression nicht ernst genug genommen. Sowohl die Mütter selbst als auch die Angehörigen sollten daher mit erhöhter Achtsamkeit auf die Zeichen einer Wochenbettdepression sehen. Manche Betroffene sind suizidal, in extremen Fällen kann dies zu einem sogenannten erweiterten Suizid führen. Die Mutter tötet in diesem Fall zuerst ihr Kind und anschließend sich selbst.

Kennzeichen der postpartalen Psychose

Postpartale Psychose

Die Wochenbettpsychose ist die schwerste Form der psychischen Krise nach der Geburt. Sie tritt nur mit einer Häufigkeit von 0,1 0,2% auf. Normalerweise tritt die postpartale Psychose innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Geburt auf, am häufigsten sogar innerhalb der ersten beiden Wochen nach der Entbindung. Die Symptome sind denen einer postpartalen Depression sehr ähnlich, allerdings sind sie um folgende Symptome erweitert:

  • Realitätsverlust
  • Störungen des Denkens
  • Störungen des Verhaltens
  • Störungen der Affekte
  • Halluzinationen
  • Wahnvorstellungen
  • akute Suizidgefahr
  • akute Infanitzidgefahr

Frauen, die von einer postpartalen Psychose betroffen sind sollten möglichst schnell stationär aufgenommen und behandelt werden.

Wochenbettdepression: Alle Symptome im Überblick

Wie bei jeder Depression sind die Symptome der postpartalen Depression vielfältig, nicht jede Betroffene zeigt jedes Symptom. Problemantisch ist außerdem, dass viele Symptome nicht direkt auf eine Wochenbettdepression schließen lassen. Auch unäuffällige Anzeichen wie beispielsweise Schwindel, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen können erste Zeichen einer postpartalen Depression sein.

Weitere Anzeichen für eine Wochenbettdepression können sein:

  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Gefühl von Wertlosigkeit
  • Schuldgefühle
  • Ambivalente Gefühle gegenüber dem Kind
  • Verlust der Libido
  • sexuelle Unlust
  • Herzbeschwerden
  • Taubheitsgefühle
  • Zittern
  • Ängste und Panikattacken

Diese Symptome können von den üblichen Symptomen einer Depression begleitet werden:

  • Energiemangel
  • Antriebslosigkeit
  • Traurigkeit
  • Freudlosigkeit
  • Innere Leere
  • Gefühl von Wertlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit

Häufig zeigen Mütter, die an einer postpartalen Depression leiden ein allgemeines Desinteresse. Dieses kann sowohl auf das Kind und dessen Bedürfnisse als auch auf die ganze Familie Auswirkungen zeigen. Die Betroffenen vernachlässigen sich häufig selbst. Mütter mit einer Wochenbettdepression wirken ihrem Kind gegenüber teilnahmslos, die Versorgung des Kindes erfolgt zwar korrekt, praktisch “nach Lehrbuch”, es entsteht allerdings kein persönlicher Bezug, die Mutter-Kind-Bindung leidet in dieser Zeit stark. In besonders schweren Fällen der postpartalen Depression kann es zu Tötungsgedanken sowohl gegenüber der eigenen Person als auch dem Kind kommen.

Ursachen und Risikofaktoren der postpartalen Depression

Die genauen Ursachen der postartalen Depression sind noch nicht abschließend geklärt. Ein wichtiger Faktor scheint die Hormonumstellung im Körper der Frau nach der Geburt zu sein. Nach der Entbindung sinken der Östrogen- und Progestornspiegel ab. Beide Hormone wirken unter anderem im Gehirn. Dort haben sie eine stimmungsstabilisierende Wirkung und wirken präventiv gegen Depressionen und Psychosen. Mit dem Gebären der Nachgeburt sinken die Konzentrationen von Östrogen und Progesteron im Körper rapide ab, gleichzeitig steigt der Prolaktin-Spiegel stark an. Dieses hormonelle Wechselspiel wird häufig als Auslöser von Symptomen einer postpartalen Depression gewertet.

Ob die Veränderungen im Hormon-Haushalt ursächlich für eine Wochenbettdepression sind ist allerdings umstritten, da verschiedene Untersuchungen zu unklaren Ergebnissen führten und die postpartale Depression bereits während der Schwangerschaft beginnen kann, oder erst Monate nach der Hormonumstellung auftritt.

Weitere Faktoren, die das Auftreten einer Wochenbettdepression begünstigen können:

  • Familiäre Umstände
  • Soziale Situation
  • Schwierige finanzielle Situation
  • Mangelnde Unterstützung durch den Partner
  • Psychische Vorerkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen, Angst-Panik-Störungen, Phobien
  • Nährstoffmangel
  • Aussetzung von Umweltgiften

Auch Faktoren wie die generelle körperliche und geistige Erschöpfung durch Schlafmangel, Umstellungen des Stoffwechsels und andere sollten bei der Entstehung einer Wochenbettdepression nicht vernachlässigt werden.

Untersuchungen und Diagnose der postpartalen Depression

Wochenbettdepression: Untersuchungen und Diagnose

In den meisten Fällen erfolgt die Diagnose einer postpartalen Depression subjektiv. Betroffene konsultieren aufgrund ihres eigenen Verdachtes oder auf Anraten von Angehörigen ihren Haus- oder Frauenarzt. Dadurch ergibt sich schlussendlich ein klareres, schlüssiges Bild. Mit der Edinbrugh-Postnatel-Depression-Scale kann die Schwere der Wochenbettdepression ermittelt werden. Die EPDS wird gemeinsam mit dem Arzt ausgefüllt.

Behandlung der postpartalen Depression

Wochenbettdepression: Behandlung

Je nach Schweregrad der Wochenbettdepression kann die individuelle Behandlung stark variieren.
Bei leichten Formen der postpartalen Depression reicht häufig praktische Unterstützung bei der Pflege des Säuglings und im Haushalt aus, um die Symptome zu mildern.

In schwereren Fällen ist eine psychotherapeutische Behandlung unumgänglich. Je nach Vorliebe gibt es die Möglichkeit der Gesprächs- oder Körpertherapie, bei der postpartalen Depression sollten der Partner und weitere Familienangehörige immer mit einbezogen werden.

Bei extremen Fällen von postparteler Depression muss eine stationäre Behandlung erfolgen, einige Städite bieten eine stationäre Therapie in Mutter-Kind-Kliniken an.

Verlauf und Prognose bei postpartaler Depression

Gerade bei schwereren bis extremen Fällen verlieren sowohl Betroffene als auch Angehörige oft jede Hoffnung, dass die Krise je ausheilt. Die Prognose ist bei der postpartalen Depression allerdings sehr gut, normalerweise erhohlen sich Betroffene vollständig.

Besonders wichtig sind ein stabilies familiäres Umfeld und die Unterstützung durch den Partner und Familienangehörige erleichtern einer jungen Mutter nicht nur die erste Zeit nach der Geburt extrem sondern helfen sehr gut dabei, die Symptome einer postpartalen Depression unter Kontrolle zu behalten.

Postnatale Depression bei Männern

Auch Männer können nach der Entbindung eine postnatale Depression erleiden. Der Verlauf ist allerdings in den allermeisten Fällen weniger gravierend als bei Frauen, die Betroffenen erholen sich normalerweise vollständig.

Lichttherapie bei Depressionen

Die Lichttherapie ist ein anerkanntes Verfahren bei Depressionen, was besonders gute Wirkung auf saisonal bedingte Erkrankungen zeigt. Viele Menschen leiden unter wiederkehrenden, depressiven Episoden, immer wenn die dunkle Jahreszeit beginnt. Die Herbst- und Winterdepression ist eine anerkannte Krankheit und für viele Menschen weit mehr als eine Befindlichkeitsstörungen. Zwar verschwindet die Episode mit dem Eintritt ins Frühjahr von selbst wieder, aber dennoch ist der Leidensdruck für die Betroffenen hoch. Mittels Lichttherapie kann in vielen Fällen auf die Gabe von Medikamenten verzichtet werden und die Betroffenen sind in der Lage auch die dunkle Jahreszeit zu überstehen.

 

Wie funktioniert die Lichttherapie?

Für die Lichttherapie ist eine Lampe mit einer Luxstärke von 2.500 – 10.000 erforderlich. Betroffene setzen sich etwa einen Meter von der Lampe entfernt auf, je höher die Stärke, desto besser. Im Vergleich hierzu beträgt die Stärke einer normalen Zimmerlampe 300 – 500 Lux. Der Blick des Patienten sollte Richtung Lampe gehen, die Augen können aber auch geschlossen bleiben. Die Zeit während der Lichttherapie kann fürs Frühstück oder andere Tätigkeiten genutzt werden, es ist ausreichend in der Nähe der Lichtquelle zu sitzen.

Der Grund für die Wirksamkeit der Lichttherapie liegt darin, dass die Hormone Serotonin und Melatonin in Harmonie gebracht werden. In den Wintermonaten wird verstärkt Melatonin ausgeschüttet, ein Hormon was das Schlafbedürfnis steigert. Die Menge des körpereigenen Serotonins hingegen reduziert sich, was für schlechte Stimmung und Antriebslosigkeit sorgt. Durch das künstliche Sonnenlicht wird der Gehalt an Serotonin gesteigert, was einen direkten Einfluss auf die Stimmung hat. Das Dunkelhormon Melatonin wird hingegen verringert und somit können Müdigkeit und Antriebslosigkeit verschwinden.

Wann und wie oft wird die Lichttherapie angewandt?

Die Anwendung der Lichttherapie sollte in der dunklen Jahreszeit täglich erfolgen. Eine gute Lichtquelle mit einer Luxxstärke von 10.000 benötigt eine Anwendungszeit von 30 Minuten am Tag. Hat die Lampe weniger Energie, verlängert sich die Dauer der Anwendung entsprechend. Am effektivsten wirkt die Lichttherapie in den Morgenstunden, da die Melatoninproduktion in der Nacht besonders stark ansteigt. Durch die Lichttherapie dominiert das Gute-Laune-Hormon Serotonin und der Tag kann aktiv und frisch begonnen werden. Wer hingegen unter einem verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus leidet, muss die Anwendungszeiten entsprechend anpassen.

 

In welchen Fällen wird die Lichttherapie noch angewendet?

Ein Lichtmangel beeinflusst die Stimmung maßgeblich, der Winterblues tritt bei einer von zehn Personen auf. Doch es gibt auch weitere Gründe, warum eine Depression aufgrund von Lichtmangel entstehen kann. Dies trifft vor allem auf Menschen mit einem umgekehrten Schlaf-Wach-Rhythmus zu. Wer zum Beispiel regelmäßig nachts arbeitet und am Tag schläft, bekommt nur wenig vom Tageslicht mit und leidet unter Lichtmangel. Die Folge kann eine schwere Depression sein, ähnlich der Winterdepression. Schichtarbeiter oder Menschen mit wenig Einfluss von Tageslicht können von der Lichttherapie profitieren. Allerdings sind auch andere Depressionsformen ein Indikator für die Therapie. Junge Mütter, die nach der Geburt unter einer Art Babyblues leiden profitieren sehr von der regelmäßigen Anwendung.

 

Welche Varianten der Lichttherapie gibt es?

Die klassische Lichttherapie wird mittels einer Lampe durchgeführt. Im Optimalfall handelt es sich dabei um ein medizinisch geprüftes Gerät. Wahlweise kann die Therapie auch in Facharztzentren oder im Krankenhaus durchgeführt werden. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht übernommen. Eine medizinische Lichtlampe ist dennoch sinnvoll, da sie alle Qualitätsanforderungen erfüllt. Hierzu gehört eine Lichtstärke von mindestens 2.500 Lux, sowie ein ruhiges, nicht flackerndes Licht.

Eine Alternative zur klassischen Lichtlampe ist der Lichtwecker. Dieser ist ebenfalls dazu geeignet die Symptome einer Winterdepression zu lindern. Der Lichtwecker verzichtet auf stressige Geräusche um den Schlaf zu beenden und weckt stattdessen sanft mit einem simulierten Sonnenaufgang. Auch am Abend kann das Gerät genutzt werden, um den Sonnenuntergang zu simulieren.

 

Welche Auswirkung hat der Lichtwecker auf den Schlaf?

Die Simulation des Sonnenaufgangs wird schon länger in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus untersucht. Schon im Jahr 1988 wurden erste, medizinische Versuche von Herrn Dr. Termin gestartet. Alle Teilnehmer der damaligen Studie litten unter saisonalen Depressionen.

Bewiesen wurde, dass die Leuchtfunktion des Lichtweckers zur rapiden Abnahme von Melatonin führte und die Deaktivierung des Lichtes zu einem Anstieg des Hormons führte. Durch die Simulation des Sonnenaufgangs wird die Produktion von Melatonin gehemmt und das Aufwachen wird für den Anwender erleichtert. Bei langfristiger Anwendung kann der Lichtwecker die Produktion von Melatonin regulieren und betroffenen Menschen über die depressive Winterzeit hinweghelfen.

Auch eine Auswirkung auf den Cortisol-Stoffwechsel wurde nachgewiesen. So regt der Lichtwecker bereits vor dem Aufwachen die Produktion von Cortisol an, einem Hormon welches beim Stressmanagement des Körpers eine Rolle spielt. Wird ein Mensch aprupt aus dem Schlaf gerissen, wird Cortisol in rauhen Mengen produziert und der Körper gerät unter Stress. Wird Cortisol hingegen langsam aufgebaut und produziert, kann einem rapiden Erwachen vorgebeugt werden. Die Stimmung ist dadurch deutlich ausgeglichener.

 

Hat die Lichttherapie Nebenwirkungen?

Im Allgemeinen ist die Lichttherapie sehr gut verträglich und führt zu keinen Nebenwirkungen. Menschen die allerdings unter sehr empfindlichen Augen leiden oder bereits eine Augenerkrankung durchgemacht haben, sollten vor der Anwendung mit dem Augenarzt sprechen. Auch bei einem vorhandenen Hornhautleiden kann ärztlicher Rat vor Anwendung der Lichtlampe erforderlich werden.

Auch bei der Einnahme von Medikamenten, die eine Auswirkung auf die Lichtverträglichkeit haben, muss zunächst der Arzt befragt werden. Bestimmte Antibiotika oder Psychopharmaka können die Haut anfälliger für Sonnenschäden machen. Da eine Lichtlampe ebenfalls UV-Licht verbreitet, können Schäden für die Haut nicht ausgeschlossen werden.

Gesunde Menschen brauchen keinerlei Vorkehrungen zu treffen, die Lichttherapie hat keine schädlichen Auswirkungen. Selbst bei einer deutlich längeren Anwendungsdauer als empfohlen konnten keine Nebenwirkungen nachgewiesen werden.

Wie Du mit GABA natürlich entspannen kannst

Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag angedeutet habe, werde ich heute noch ein wenig genauer auf die Wirkung von GABA eingehen.

GABA ist die Abkürzung für Gamma-Amino-Buttersäure. Wie auch bei den meisten anderen Nahrungsergänzungsmitteln, die ich hier vorstelle, handelt es sich bei GABA um eine Aminosäure, und zwar um eine nichtproteinogene Aminosäure. Das bedeutet, dass sie nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann.

GABA ist gleichzeitig im Gehirn als Neurotransmitter aktiv. Die Funktion von GABA besteht darin, die Übertragung von bestimmten Signalen in den Nerven zu unterbinden. Wenn zum Beispiel eine große Menge an Adrenalin ausgeschüttet wird, stoppt GABA hier die Weiterleitung. Dank GABA können wir dann wieder zur Ruhe kommen.

Benzodiazepine, Beruhigungsmittel, die bei Angst- und Panik sowie teilweise auch bei Schlafstörungen verschrieben werden, setzen an den GABA-Rezeptoren an und imitieren auf diese Weise die Funktion von GABA. Allerdings geht von Benzodiazepinen, zu denen nicht nur das bekannte Valium, sondern auch Alprazolam oder Lorazepam gehören, eine hochgradige Suchtgefahr aus. Aus diesem Grund werden die Medikamente in Deutschland und in zahlreichen anderen Ländern so gut wie gar nicht mehr verschrieben.

Einerseits ist diese Entwicklung sicherlich zu begrüßen, denn die chemischen Beruhigungsmittel sind sicherlich mir starken Nebenwirkungen behaftet, wozu nicht nur ihr Abhängigkeitspotential zählt. Andererseits sind viele Menschen mit Angst- oder Panikstörungen jedoch ohne die Einnahme von diesen Beruhigungsmitteln schweren Attacken und Angstzuständen ausgesetzt.
GABA, das ein ähnliches Wirkprinzip wie die Benzodiazepine aufweist, ist hingegen ein natürlicher Stoff, der mittels der Glutamat-Decarboxylase (GAD) aus Glutamat hergestellt wird. Während die Benzodiazepine jedoch in Deutschland nicht nur verschreibungspflichtig sind, sondern größtenteils auch unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, kann man GABA als Nahrungsergänzungsmittel kaufen.

Besonders schnell wirkt GABA als Lutschtablette, die unter die Zunge gelegt wird. Gerade bei einer sich anbahnenden Angst- oder Panikattacke oder aber auch einem Nervenzusammenbruch, wirkt GABA dementsprechend rechtzeitig.

Wenn Du noch mehr über GABA erfahren möchtest, kannst Du Dir das Video hier ansehen.

Bis bald!
Martin

Wie man Angststörungen natürlich behandeln kann

Der Schwerpunkt meines heutigen Beitrags liegt nicht auf der Depression, sondern auf der Angststörung. aber was ist das überhaupt, Angst? Hat nicht jeder von uns Angst und ist das nicht ganz normal?

Im Prinzip ist Angst eine gesunde Reaktion unseres Körpers, die mit der Kampf-oder-Flucht-Situation im Zusammenhang steht. Wenn wir also einer gefährlichen Situation ausgesetzt sind, dann müssen wir uns innerhalb von wenigen Augenblicken entscheiden: Sollen wir kämpfen oder lieber die Flucht ergreifen?

Begleitet wird diese Situation von verschiedenen Symptomen körperlicher und psychischer Natur, wie zum Beispiel erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, schnellere und flachere Atmung, Atemnot, Schweißausbrüche oder Kopfschmerzen. Vor allem bei dauerhafter Angst kommen Beschwerden wie Vergesslichkeit und Verwirrtheit, Konzentrationsschwäche, Anspannung, Nervosität und Schlafstörungen hinzu.

Diese Symptome sind sowohl bei der “normalen” als auch bei der “krankhaften” Angst vollkommen normal. Aber wie kann man dann die eine von der anderen Angst unterscheiden? Das bedeutendste Unterscheidungskriterium ist sicherlich, dass sich Angststörungen dadurch auszeichnen, dass man auch starke Angstgefühle hat, selbst wenn objektiv betrachtet eigentlich kein Grund dafür besteht.

Angststörungen werden in unterschiedliche Kategorien unterteilt, von denen ich Dir die wichtigsten kurz vorstellen möchte.

1) Panikstörung
Bei einer Panikstörung treten heftige Angstanfälle ganz plötzlich auf, die meist von schweren körperlichen Symptomen begleitet werden, obwohl keine organische Grunderkrankung besteht. Dennoch verwechseln viele Betroffene ihre Panikattacken mit einem Herzleiden oder gar einem akuten Herzinfarkt verwechselt.

2) Generalisierte Angststörung
Auch bei einer Generalisierten Angststörung kann die Angst in jeglichen Situationen scheinbar grundlos auftreten. Meist machen sich die Betroffenen über alles Sorgen und grübeln viel. Dieses Grübeln kann jedoch in unkontrollierbaren Angstzuständen enden.

3) Posttraumatische Belastungsstörung
Eine Posttraumatische Belastungsstörung wird nicht immer zu den Angststörungen gezählt, ist aber mit extremen Angstgefühlen verbunden, die durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst werden.

4) Soziale Phobie
Eine Sozialen Phobie zeichnet sich dadurch aus, dass die Betroffenen Angst davor haben, von anderen beobachtet und kritisch beurteilt zu werden.

5) Agoraphobie
Die Agoraphobie wird auch Platzangst genannt. Dabei haben die Betroffenen Angst vor bestimmten öffentlichen Orten, Reisen, Menschenmengen oder Ähnlichem.

6) Phobien 
Eine Phobie bezeichnet eine übertriebene Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten. Typisch sind zum Beispiel die Angst vor Spinnen, Blut, die Flugangst oder die Höhenangst.
Wenn Du Dich nun fragst, wie man diese ganzen doch so verschiedenen Ängste natürlich behandeln soll, kann die Antwort nur lauten: So unterschiedlich wie die Symptomatiken sind, so verschieden sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Zu den Nahrungsergänzungsmitteln, die gegen die Angst wirken, zählen vornehmlich verschiedene Aminosäuren, aber auch andere natürliche Mittel, wie zum Beispiel Glutamin, GABA, Glycin, Taurin, L-Theanin, Tryptophan, 5-HTP, Lysin, CBD-Öl oder auch einfach nur eine Mischung diverser Vitamine und Mineralstoffe.

Viele Grüße
Martin

Was sind eigentlich depressive Episoden?

Hast Du Dich eigentlich auch schon mal gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen einer Depression und einer depressiven Episode ist? Zunächst einmal kann man wahrscheinlich festhalten, dass sich Episode so anhört, als wäre es nicht so schlimm. Das geht schon wieder vorbei, könnte man denken.

Zwar hat es etwas damit zu tun, die Unterscheidung wird jedoch meist anders getroffen.
Wenn man an einer Depression leidet, dann kann die Welt noch so schön sein. Es kann beruflich, finanziell und privat bestens laufen, aber trotzdem sieht man nur “schwarz”. Das hängt damit zusammen, dass die Depression körperlich bedingt ist. Dein Neurotransmitter-Haushalt ist komplett durcheinander geraten und die fehlenden Glückshormone lassen einfach keine Freude mehr bei Dir aufkommen.

Bei einer depressiven Episode verhält es sich anders. Dein biochemisches Gleichgewicht besteht noch. Allerdings wird durch einen äußeren Einfluss plötzlich eine depressive Episode ausgelöst. Das kann durch einen Schicksalsschlag wie den Verlust eines geliebten Menschen oder aber durch plötzliche Arbeitslosigkeit oder Krankheit ausgelöst werden. In der Regel vergeht eine depressive Episode, sobald die äußeren Umstände sich wieder normalisiert haben.
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass aus einer depressiven Episode auch eine Depression erwachsen kann. Denn wenn durch die depressive Episode unser Neurotransmitter-Haushalt durcheinanderkommt, dann kann sich beispielsweise ein Serotonin-Mangel verfestigen, der in einer physiologisch begründeten Depression endet. Dies endet dann wiederum nicht, sobald es die äußeren Umstände erlauben.

Burnout oder Nebennierenschwäche?

Nach so vielenBeiträgen von mir müsstest Du eigentlich mittlerweile bereits einige Grundkenntnisse zum Thema “Depression” erworben haben. Vermutlich weißt Du schon, dass man immer darauf bestehen sollte, dass der Arzt auch die Schilddrüsenfunktion prüft, bevor er einfach irgendwelche Antidepressiva verordnet. Denn vielfach ist ein Problem mit der Schilddrüse dafür verantwortlich, dass der Hormonhaushalt vollkommen durcheinander ist und wir eine Depression oder andere psychische Probleme bekommen.

Doch die Schilddrüse ist nicht das einzige Organ in unserem Körper, das für unseren Hormonhaushalt verantwortlich ist. Ein weiteres, oft verkanntes Organ ist die Nebenniere. Hierbei handelt es sich um eine nur etwa 10 Gramm schwere Hormondrüse, die am oberen Rand der Niere sitzt. Gebildet werden dort unter anderem das Adrenalin und Noradrenalin, die zur Gruppe der Katecholamine gehören und als sogenannte Stresshormone klassifiziert werden, die bei kurzzeitigen Stresssituationen ausgeschüttet werden. Auch das bekannte Cortisol wird in der Nebennieren gebildet. Es gehört zur Gruppe der Glukokortikoide, die den Stoffwechsel regulieren und übermäßige Immun- sowie Stressreaktionen unterdrücken. Cortisol ist dementsprechend ebenfalls ein Stresshormon, das jedoch vornehmlich bei langanhaltendem Stress ausschüttet wird. Das Hormon Aldosteron ist für die Regulierung des Wasser- und Elektrolythaushalt verantwortlich und gilt daher als das wichtigste der Mineralcorticoide. Das DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist hingegen ein Steroidhormon, das die Vorstufe für die weiblichen und die männlichen Sexualhormone darstellt.

Wie Du sehen kannst, ist die Nebennieren essentiell für die Stressregulierung. Aber was passiert, wenn wir übermäßigem Stress ausgesetzt sind? Stress lässt sich in psychischen, körperlichen, sensorischen oder metabolischen Stress unterteilen. Wenn wir dauerhaft Stress ausgesetzt sind, leidet unsere Nebenniere und es entsteht eine Nebennierenschwäche. Wenn Du sogenanntem Dauerstress ausgesetzt bist, kann das über kurz oder lang zu einer Nebennierenschwäche führen, was in unterschiedlichen Phasen geschieht. In der ersten Phase wird die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin erhöht. Hält dieser Stress weiter an, sinkt der Serotonin-Spiegel, da Serotonin bei Dauerstress vom Körper intensiv benötig wird. Lässt der Stress dann immer noch nicht nach, wird in der Nebenniere Cortisol und DHEA in großen Mengen produziert. Die Folge ist eine Erschöpfung der Nebennieren, die in einem Mangel sämtlicher in ihr produzierten Hormone mündet. In der Regel wird dann ein Burnout diagnostiziert.

Es lohnt sich daher wirklich, darauf zu bestehen, dass die Funktion der Nebennieren überprüft wird, bevor Psychopharmaka eingenommen werden. Du solltest bei Deinem Arzt darauf bestehen.

Cannabis bei Depressionen und Angststörungen?

Vielleicht bist Du ein wenig verwirrt, weil ich in meiner Überschrift Cannabis gegen Depressionen und Angst anspreche. Denn immerhin gibt es zahlreiche Studien, die einen Zusammenhang zwischen zahlreichen psychischen Störungen und Cannabis nahelegen, wobei sich diese Studien jedoch auf die sich auf den Missbrauch von Cannabis als Rauschmittel beziehen und. Aber – um das vorwegzunehmen – hierbei geht es nicht um das Rauchen der getrockneten Marihuana-Blüten oder des getrocknetes Harzes der Pflanze, also um Cannabis als Rauschmittel.

Vielmehr hat Cannabis-Öl, das sogenannte CBD-Öl, in den vergangenen Jahren zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wenn es um die Behandlung von Depressionen und Angststörungen geht. CBD steht hierbei für Cannabidiol. Das Öl ist dabei keineswegs berauschend, denn das, was Cannabis in ein Rauschmittel verwandelt, ist das sogenannte Tetrahydrocannabinol, besser bekannt unter dem Kürzel THC. THC ist aber nur zu einem sehr geringen bis gar keinem Anteil in CBD-Öl enthalten. Maximal 0,2 Prozent befinden sich in dem Öl.

Was CBD-Öl bei Depressionen und Angst so wirksam macht, ist die Tatsache, dass wir Menschen selbst Cannabinoide produzieren und über ein sogenanntes Endocannabinoid-System verfügen, das unterschiedliche Funktionen erfüllt. So werden die Stimmung, das Schmerzempfinden, der Schlaf, der Appetit, das Erinnerungsvermögen, die motorische Kontrolle, das Immunsystem, die Fortpflanzung und die Knochenentwicklung durch das Endocannabinoid-System reguliert.

Wenn man sich dies vor Augen führt, so scheint es selbstverständlich, dass das CBD-Öl zum Wohlbefinden beiträgt. Aber warum sollte es nun auch noch bei Depressionen und Angst helfen?

Das in dem CBD enthaltene Cannabidiol fungiert außerdem als 5-HTP1A-Rezeptor. Das ist deswegen von herausragender Bedeutung, da eben dieser Rezeptor bei medikamentösen Behandlungen von Angststörungen und Psychosen angesprochen wird. Das CBD-Öl wirkt somit ebenso wie auch einige Psychopharmaka auf diesen Rezeptor ein.

Auch in Studien konnte sich das CBD-Öl bereits bewähren. Dabei gilt das Öl vor allem als entspannend bei einigen, bestimmten Arten von Depressionen (wie bei Winterdepressionen), bei der Generalisierten Angststörung, bei sozialen Phobien, bei Panikattacken, bei Zwangsstörungen sowie bei der posttraumatischen Belastungsstörung. Die Wirkbreite des Öls hängt insbesondere damit zusammen, dass es nicht nur Auswirkungen auf den Serotonin-Haushalt hat, sondern außerdem – nach derzeitigen Erkenntnissen – dämpfend auf die sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion wirkt.

Aber Achtung! Bevor Du nun im nächsten Internet-Shop Dein CBD-Öl bestellst, möchte ich Dich darauf hinweisen, dass das Öl zwar jede Menge positive Eigenschaften haben soll, allerdings sind auch Nebenwirkungen bereits aufgefallen. Allerdings wird derzeit noch immer über diese negativen und unerwünschten Effekte diskutiert. Man weiß zum Beispiel nicht, ob eventuell auch ungünstige psychische Auswirkungen gerade bei Depressionen, Angst und Panik zu erwarten sind. Bei Schizophrenie wird vor einem unkontrollierten Gebrauch generell abgeraten. Bevor Du also eigenmächtig handelst, solltest Du Dich vielleicht von Deinem Arzt bzw. Therapeuten beraten lassen.

Gewarnt wird außerdem vor CBD-Öl, wenn man eine Lebererkrankung hat oder aber Medikamente einnimmt, die in der Leber abgebaut werden.

Warum ich Dir trotz der zahlreichen Einschränkungen von dem Öl erzähle? Ich denke einfach, dass es einigen von uns sicherlich helfen kann. Ein Freund von mir war von dem Mittel sehr begeistert und hat sich nach Jahren endlich wieder entspannen können. Außerdem – und das darf man eben nicht verschweigen – kann CBD-Öl als Alternative für einige chemische Psychopharmaka gelten, die mit deutlich mehr Nebenwirkungen zu Buche schlagen.

In diesem Sinne, möchte ich Dich noch auf ein Video mit weiteren Informationen zu CBD-Öl hinweisen, das du hier findest:

Bis bald!
Dein Martin

Der Zusammenhang zwischen Panikattacken und Nährstoffmangel

Zum Glück bin ich von Panikattacken in meinem Leben weitestgehend verschont worden. Allerdings kenne ich viele Menschen, denen das leider nicht so geht. Im Laufe meiner Zeit als Coach sind bei mir wirklich viele Leute ein- und ausgegangen, die in unterschiedlich schwerem Ausmaß an Panikattacken litten oder leiden.

Eines hatten jedoch fast alle gemeinsam: Viele der Betroffenen wissen erst gar nicht, dass es sich um eine Panikattacke handelt. Vielmehr vermuten sie, dass sie ein Herzleiden haben, denn eine Panikattacke zeigt sich vornehmlich mit körperlichen Symptomen wie Mundtrockenheit, Beschleunigung des Herzschlags bis hin zu Herzrasen, Beschleunigung des Pulses, flacher und schneller Atem bis hin zur Atemnot, vermehrtes Schwitzen, Anspannung der Muskeln bis hin zu Muskelkrämpfen, Zittern sowie Übelkeit und Erbrechen.

Allerdings gibt es auch psychische Symptome, worunter insbesondere verschiedene Ängste gehören wie allgemeine extreme Angstgedanken, die Angst davor, verrückt oder ohnmächtig zu werden, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben. Außerdem haben die Betroffenen ein Gefühl von Benommenheit, Schwäche, Enge in der Brust oder in der Kehle oder Taubheit und Kribbeln im Körper. Zusätzlich gehören Schwindel, Desorientierung oder eine veränderte Sinneswahrnehmung zu den Anzeichen einer Panikattacke.

Oft dauert es sehr lange, bis die Panikstörung überhaupt diagnostiziert wird, da die Betroffenen häufig erst lange Zeit zu Herzspezialisten, also Kardiologen gehen, bis sie es in Betracht ziehen, einen Psychiater aufzusuchen. Bei einigen Patienten dominieren jedoch die psychischen Symptome, sodass die Diagnose hier schneller gestellt werden kann.

Allgemeinmediziner oder auch Psychiater behandeln Panikattacken meist in zweierlei Art und Weise. Generell wird den meisten Betroffenen ein Antidepressivum verschrieben. Wenn Du Dich nun fragst, warum man ein Antidepressivum nehmen soll, obwohl man doch gar keine Depression hat, hast Du natürlich erst einmal Recht. Allerdings hängen auch Panikstörungen mit einem Serotoninmangel zusammen, sodass auch hier die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) verschrieben werden.

Ich habe bereits in einigen Beiträgen darauf hingewiesen, dass es sich bei einem Serotonin-Mangel anbietet, alternativ die Aminosäure Tryptophan zu sich zu nehmen, die für die Produktion von Serotonin benötigt wird. Genaueres hierzu findest Du auch noch in dem Video, das weiter unten verlinkt ist.

Allerdings wird gerade bei Patienten, die über besonders starke Attacken klagen, zusätzlich oft ein Beruhigungsmittel eingesetzt, sogenannte Benzodiazepine. Das wohl bekannteste unter ihnen ist wohl das berüchtigte Valium. Die Mittel wirken schnell und sehr intensiv beruhigend. Der Nachteil ist jedoch gravierend: Benzodiazepine machen so schnell abhängig, dass sie auch nur selten verschrieben werden.

Auch hier gibt es allerdings eine natürliche Alternative: GABA. GABA steht für Gamma-Amino-Buttersäure. GABA ist eine Aminosäure und funktioniert in der Hinsicht so wie Benzodiazepine, als die chemischen Beruhigungsmittel an den GABA-Rezeptoren ansetzen. Als Lutschtablette gelangt die als Nahrungsergänzungsmittel vertriebene Aminosäure GABA nahezu direkt, sodass eine beruhigende Wirkung sofort eintritt.

Wenn Du mehr über den Zusammenhang zwischen einer Panikstörung und Nährstoffmangel wissen möchtest, empfehle ich Dir das Video hierzu.

Bis bald also!
Martin

Wie Du Antidepressiva ohne Entzugserscheinungen absetzt

Als ich das erste Mal Antidepressiva genommen habe, beschloss ich nach einiger Zeit, die Mittel wieder abzusetzen. Denn zuerst hatte ich einen Monat warten müssen, bis das Medikament wirkt und dann wirkte es nicht ausreichend. Warum sollte ich also etwas einnehmen, was ohnehin nicht wirkt?

Also hörte ich mit der Einnahme einfach auf. Das extra mit meinem Arzt zu besprechen, auf diese Idee bin ich überhaupt nicht gekommen.

Doch leider ging das Absetzen gar nicht so leicht, wie ich mir das vorgestellt hatte. Mir wurde schwindelig, ich hatte Kopfschmerzen, ich war ungemein müde und meine Laune war einfach nur miserabel.

Aber woran lag das? Ich weiß nicht, ob Du bereits Erfahrungen mit Antidepressiva machen musstest. Insbesondere die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind in den vergangenen Jahren zunehmend kritisiert worden, weil sie eine gewisse Abhängigkeit verursachen. In der Kritik stehen auch die Ärzte, die die Mittel verschreiben. Denn – ich weiß ja nicht, ob Dir jemand von den Risiken der SSRI erzählt hat, aber mir hatte niemand Bescheid gegeben, dass ich von dem Mittel nicht mehr so einfach loskommen würde.
Und als ich es dann selbst bei dem Arzt ansprach und entsetzt fragte, ob ich Entzugserscheinungen hätte, da wurde ich nur korrigiert, indem man mir sagte, es seien keine Entzugserscheinungen, sondern Absetzsymptome. Mit diesen Symptomen hatte ich von da an jedes Mal zu kämpfen, wenn die Ärzte mal wieder beschlossen, meine Medikation zu wechseln.
Wenn ich mit meinem jetzigen Wissen auf diese Zeit zurückblicke, dann kann ich sagen, dass ich sogar noch Glück hatte, denn die Absetzsymptome zeigen sich im Allgemeinen noch viel weitreichender als bei mir. In der Regel gehören grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Probleme, Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Beklemmungsgefühle, Depressionen, Schlafstörungen oder Körpermissempfindungen hierzu. Das wohl erschreckendste Zeichen, das zu den Absetzsymptomen gehört, sind jedoch die sogenannten “Brain Zaps”, worunter ein Phänomen verstanden wird, das sich wie eine Art Elektroschock im Gehirn anfühlt.

Aber wie ich Dir in meiner Überschrift bereits angedeutet habe, geht es in meiner heutigen Mail nicht um die fürchterlichen Entzugserscheinungen, die SSRI verursachen, sondern ich habe eine gute Nachricht für Dich: Du musst diese schrecklichen Symptome nicht ertragen!

Wenn Du SSRI absetzt, sinkt automatisch dein Serotonin-Spiegel, denn diese Art von Antidepressiva gaukelt Deinem Körper nur vor, dass Du über ausreichend Serotonin verfügst. Stattdessen wird jedoch nur das wenige Serotonin, das sich in Deinem Körper befindet, aktiviert. Setzt Du nun die Medikamente ab, dann verfällt das zuvor aktivierte Serotonin wieder in seinen Ruhezustand.

Wenn Du aber genau in diesem Moment des Absetzens mit Nahrungsergänzungsmitteln gegensteuerst, die den Serotonin-Spiegel tatsächlich erhöhen, dann können die Entzugserscheinungen abgemildert werden. Geeignet sind hierbei Tryptophan oder 5-HTP, die als Ausgangsstoff bzw. Zwischenprodukt der Serotonin-Produktion gelten.

Aber Achtung! Du darfst auf keinen Fall Dein SSRI und die Nahrungsergänzungsmittel gleichzeitig nehmen. In diesem Fall besteht die Gefahr des sogenannten Serotonin-Syndroms, das durch eine zu hohe Serotonin-Konzentration ausgelöst wird. Das Syndrom ist zwar äußerst selten, kann jedoch bis zum Tod führen. Ich rate Dir daher dazu, den von mir vorgeschlagenen Wechsel von einem Arzt begleiten zu lassen.

Wenn Dich das Thema interessieren sollte, dann schau doch auch noch in dem Video hier nach, in dem Du noch zahlreiche weitere Informationen zum Absetzen von SSRI bekommst:

Viel Erfolg!
Martin