Archiv für den Monat: Dezember 2022

Bei Depression: Einfach nur dankbarer sein?

Wenn Du schon längere Zeit depressiv bist, dann hast du bestimmt auch schon mal den Satz gehört: „Sei doch einfach dankbar für all die wunderbaren Dinge in Deinem Leben!“
Mir wurde das bereits oft gesagt. Die ersten paar Male, als ich diese Worte zu hören bekam, habe ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich dachte, ich sei ein schrecklicher und undankbarer Mensch, der nichts zu schätzen weiß. Irgendwann fing ich an, diesen Satz zu hinterfragen.

Das Problem ist, wenn Du depressiv bist, können Leute nicht auf dich eingehen. Weil die Menschen in Deinem Umfeld schöne Erlebnisse, die traumhafte Landschaft oder vielleicht auch beeindruckende Gegenstände genießen können, verstehen sie nicht, dass Du das eben nicht kannst. Statt zu versuchen, nachzuvollziehen, was mit Dir los ist, wirst Du für miesepetrig oder undankbar erklärt.

Depressionen machen ohnehin einsam. Und dann kommt noch die soziale Isolation hinzu, die entsteht, weil andere Menschen Dich nicht verstehen können und Dich deswegen verurteilen.
In den ersten Monaten oder gar Jahren meiner Depression ist es mir kaum gelungen, meine Gefühle und Gedanke voneinander zu trennen. Wenn ich mit jemandem darüber gesprochen habe, was genau in meinem Kopf vorgeht, entgegnete man mir häufig, ich solle einfach meine Einstellung ändern und positiver denken oder dankbarer sein. Die Erklärung der anderen war in der Regel, dass sich das alles nur in meinem Kopf abspiele und ich deswegen nur meine Gedanken positiv stimmen müsse.

Ich bemühte mich also und redete mir ein, dass das Leben viel schöner sei als in meiner bisherigen Wahrnehmung. Doch all meine Versuche scheiterten.

Schließlich musste ich mir eingestehen, dass nicht nur alles in meinem Kopf ablief. Ich hatte einfach eine ernstzunehmende Depression, die sich wohl nicht nur in meinem Gedanken abzuspielen schien.

Diese Einsicht half mir grundlegend weiter. Endlich loszulassen und nicht mehr ständig zu versuchen, meine Gedanken zu manipulieren, um positives Denken zu üben, nahm eine schwere Last von meinen Schultern.

Ich konnte mich endlich wieder fühlen. Ich wusste, ich habe eine Depression und ich wusste ebenfalls, dass diese nicht dadurch entsteht, dass ich ein schwacher, pessimistischer oder undankbarer Mensch bin. Auch Deine Depression hat nichts mit Deinem Charakter zu tun oder gar mit fehlender Willenskraft.

Natürlich meinen die Leute in Deinem Umfeld ihre Tipps nicht böse, sie wollen dir ja nur helfen. Allerdings wenden sie sich auch von Dir ab, da es eben keinen Spaß macht mit jemandem seine Zeit zu verbringen, der ständig schlecht drauf ist. Und das ist schade, denn das führt Menschen mit Depressionen in die Einsamkeit.

Und nun zu Deinen Erlebnissen: Ist Dir der Satz schon begegnet, dass Du doch dankbarer sein solltest? Oder hast Du etwas Ähnliches schon gehört? Oder hast Du vielleicht sogar schon mitbekommen, dass Leute anfangen, Dir aus dem Weg zu gehen? Ich freue mich, wenn Du mir von Deinen Erfahrungen berichtest.

Warum die Wirkung von Antidepressiva nachlässt

Hallo!

Bereits in meinem letzten Artikel habe ich angedeutet, dass Antidepressiva langfristig betrachtet für die meisten Menschen nicht die beste Lösung sind. Vielleicht erinnerst Du Dich an mein Beispiel von Daniel und Alex?

Daniel musste bereits nach zwei Monaten die Dosis seines Antidepressivums erhöhen, da es nicht mehr den gewünschten Effekt hatte. Vielen Menschen geht es so, die die modernen Antidepressiva nehmen, der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Aber warum verlieren diese Medikamente nach einiger Zeit ihre Wirksamkeit? Mir selbst waren die Zusammenhänge jahrelang unklar, daher möchte ich sie Dir jetzt erklären, bevor es Dir so geht wie mir.

Um das Rätsel um die nachlassende Wirksamkeit der SSRI zu lösen, muss ich Dir zunächst erläutern, was 5-HIAA, auch 5-Hydroxyindolylessigsäure genannt, ist. Hierbei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das aus Serotonin hergestellt wird. In Gehirnen, in denen ein biochemisches Gelichgewicht herrscht, findet man so viel Serotonin vor, dass ein Teil dessen entweder in Melatonin oder in 5-HIAA umgewandelt wird.

Viele Leute denken, dass mit den Antidepressiva die Serotonin-Produktion befördert wird. Dem ist aber nicht so. Vielmehr machen die SSRI das (wenige) vorhandene Serotonin aktiver. Dadurch wird ein Gefühl der Besserung erzeugt. Gleichzeitig können die SSRI aber auch dazu führen, dass Serotonin nicht mehr zu Melatonin oder 5-HIAA wird.
Während wir das Melatonin zum Schlafen benötigen, wirkt das 5-HIAA auch auf unser Wohlbefinden ein. Da die SSRI die Menge an Serotonin nicht beeinflusst, hat – um auf unser Beispiel zurückzukommen – Daniel nicht genügend, um 5-HIAA herzustellen.
5-HIAA ist für das emotionale Wohlbefinden überaus wichtig. Insbesondere das Aggressionspotenzial wird mit dem 5-HIAA-Wert in Verbindung gebracht. So hat es beispielsweise sogar schon Gerichtsverfahren zu Gewaltverbrechen gegeben, in denen man einen gesunkenen 5-HIAA-Wert aufgrund der Einnahme von SSRI als Auslöser für das Verbrechen erkannte.

Was wir daraus schlussfolgern können, ist, dass SSRI nicht zu dem Zustand führen, den wir uns tatsächlich durch die Einnahme eines Antidepressivums erhoffen. Ein langfristig positiver Effekt kann daher nur durch eine tatsächliche Erhöhung des Serotonin-Spiegels erreicht werden.
Denn wenn die SSRI nicht dabei helfen, den Serotonin-Spiegel effektiv zu erhöhen, dann haben sie nicht nur einen negativen Effekt auf unser Gewaltpotenzial. Auch unser gesunder Schlaf steht auf dem Spiel, wenn nicht genug Serotonin übrig ist, um Melatonin zu produzieren.
In einer meiner Artikel ich noch auf den Schlaf und Schlafstörungen zu sprechen kommen. Zu dem jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch wichtiger, dass Du Dir den Unterschied zwischen der Erhöhung des Serotonin-Spiegels und der Manipulation des vorhandenen Serotonins bewusst machst.

Im nächsten Beitrag werde ich Dir ein paar Aminosäuren vorstellen, die sich positiv auf den Serotonin-Spiegel auswirken.

Also, bis bald!
Martin

Aminosäuren: Natürliche Alternativen zu Antidepressiva?

Hallo!

In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit Dir ein bisschen über Antidepressiva und natürliche Alternativen hierzu reden.

Wie Du wahrscheinlich bereits weißt, bin ich kein großer Fan von chemischen Antidepressiva. Klar: Wenn Du Antidepressiva nehmen solltest und sie bei Dir helfen, dann ist dagegen – kurzfristig gesehen – nichts einzuwenden.

Schließlich haben Antidepressiva schon viele Menschen davon abgehalten, Selbstmord zu begehen. Allerdings kann die langfristige Einnahme von Antidepressiva mit zahlreichen Konsequenzen einhergehen und jeder, der schon einmal versucht hat, Antidepressiva abzusetzen, weiß, dass das alles andere als einfach ist und dass dieser Versuch kläglich scheitern kann.

Ich möchte Dir daher an einem Beispiel meine Erfahrung zur Einnahme von Antidepressiva verdeutlichen. Vergleichen wir zwei fiktive Personen, nennen wir sie mal Daniel und Alex. Beide leiden an einer Depression.

Daniel geht wegen seiner Depression zum Arzt, der ihm sofort Antidepressiva verschreibt. Innerhalb kurzer Zeit fühlt sich Daniel besser, auch Freunde und Bekannte finden, dass er nicht mehr depressiv wirkt und viel gesprächiger ist.

Allerdings spürt Daniel alle paar Wochen, dass er wieder zurück in seine Depression verfällt, sodass der Arzt die Dosis stetig erhöht. Nach einigen Monaten bekommt er zunehmend Nebenwirkungen von den Medikamenten. Daher verordnet sein Arzt ihm neue Arzneimittel, um die unerwünschten Effekte zu unterdrücken.

Im Gegensatz zu Daniel hat Alex bereits zuvor an einer Depression gelitten, die er damals mit Antidepressiva behandeln ließ. Da er weder die Nebenwirkungen noch die sogenannten Absetzsymptome erneut erleben möchte, entscheidet sich Alex für eine alternative Therapie.
Er nimmt nun Nahrungsergänzungsmittel ein, die das biochemische Gleichgewicht in seinem Körper wiederherstellen und sich insbesondere positiv auf seinen Neurotransmitter-Haushalt auswirken.

Wenn wir nun schauen, wie es den beiden nach ein paar Jahren geht, zeigt sich uns folgendes Bild:

Die Einnahme von Antidepressiva hat zwar die Depression von Daniel in Kürze gelindert, allerdings nimmt er auch jetzt immer noch weiter Medikamente ein und – obwohl er eine deutlich höhere Dosis nimmt als zu Beginn seiner Therapie – hat er immer wieder mit depressiven Schüben zu kämpfen. Leider ist das nicht das einzige Problem, denn außerdem spürt er zunehmend die Nebenwirkungen der Medikamente, vor allem beim Sex will es nicht mehr so richtig klappen.

Alex nimmt mittlerweile keine Nahrungsergänzungsmittel mehr ein. Als er das Gefühl hatte, dass es ihm gut genug ging, um ohne die Mittel auszukommen, hat er sie abgesetzt. Er hat nur noch für Notfälle ein paar der Nahrungsergänzungsmittel zu Hause, nutzt sie aber nur gelegentlich und dann höchstens für ein paar Tage. Stattdessen versucht er, intensiv auf sich zu achten, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben.

Alex hat zwar etwas länger gebracht, um seine Depression in den Griff zu bekommen, allerdings ist er nun stabil und sein Befinden ist nicht von der Einnahme von Medikamenten abhängig. Stattdessen vertraut er auf Aminosäuren, die auch ganz natürlich in der Nahrung vorkommen und die für unseren Körper essentiell bei der Synthese von Neurotransmittern sind.
Daniel hingegen befindet sich mit der Einnahme von seinen Antidepressiva in einem Dilemma. Es geht ihm nicht besonders gut, wenn er die Medikamente nimmt, er kann sie aber auch nicht absetzen, weil es ihm dann sofort noch schlechter geht.

Da ich aus eigener Erfahrung weiß, welche positiven Effekte Aminosäuren haben können, werde ich ausführlich darüber sprechen, welche Aminosäure sich für welche Art von Depression eignet.

Wenn Du noch mehr über Aminosäuren wissen möchtest, empfehle ich Dir diesen Link:
Als nächstes werde ich mich dem Thema widmen, warum Antidepressiva mit der Zeit aufhören zu wirken.

Bis bald!
Martin

Misserfolg bei Psychotherapie – warum man mir nicht helfen konnte

Hallo!

In meinem heutigen Blog-Beitrag möchte ich Dir etwas über meine gescheiterten Psychotherapie-Versuche erzählen. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich mit großen Erwartungen das erste Mal zu dem Therapeuten gegangen bin.

Irgendwie bin ich davon ausgegangen, der Psychologe würde erkennen, was mit mir nicht stimmt, und würde mich dann sozusagen wieder „geraderücken“. Ich hatte also das Gefühl, dass es sich bei dem Therapeuten um eine Art übermenschliches Wesen handelt, das mehr oder weniger sofort weiß, was zu tun ist.

Als ich dann vor meinem ersten Psychologen stand bzw. saß, bat er mich zu erklären, warum ich gekommen sei. Ich erzählte ihm alles, angefangen von den Gedanken, die mich bedrückten, bis hin zu meinen regelmäßigen Selbstmordplänen.

Nachdem ich meine Geschichte beendet hatte, sah ich auf und blickte in das fassungslose Gesicht meines Therapeuten. Ich meinte, sogar Tränen in seinen Augen zu erkennen.
Ich war geschockt. Wenn ein Psychotherapeut beim Hören meiner Geschichte anfängt zu weinen, dann muss ich wirklich ein besonders schwerer Fall sein. Nach der Sitzung fühlte ich mich schrecklich, noch schlimmer als zuvor, und beschloss, die Therapie nicht weiterzuführen.
Ich muss allerdings zugeben, dass es sich hierbei tatsächlich um einen ganz speziellen Psychologen gehandelt hat. Denn in den kommenden Jahren hatte ich noch zahlreiche andere Therapeuten, einige von ihnen waren sogar ganz gut und ich konnte mich nach der Sitzung kurzzeitig auf Positives besinnen, hatte mehr Energie oder konnte mich ein wenig entspannen.
Doch trotz der besten Psychologen und trotz der einfallreichsten Tipps wurde ich meine Depression nicht los. Damals wusste ich natürlich nicht, woran das lag. Ich war der Ansicht, dass ich einfach ein besonders hoffnungsloser Fall war.

Heutzutage weiß ich, dass ich grundlegende Aspekte der Depression nicht bedacht hatte. Denn es geht nicht immer darum, dass man vielleicht ein Ereignis aus der Kindheit nicht überwunden hat oder in der jüngeren Vergangenheit etwas Schreckliches erlebt hat, was in der Therapie besprochen wird. Das ist vielleicht bei einigen von uns so – aber längst nicht bei allen. Psychologen können eine Depression nicht wegzaubern, indem sie negative in positive Gedanken verwandeln.

Sollte die Psychotherapie bei Dir nicht geholfen haben, heißt nicht, dass Du unheilbar bist. Vielmehr hat Deine Depression andere Ursachen.

Zwar können negativen Gedanken ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Das, was nicht stimmt, ist jedoch oft auch körperlicher Natur. Ich habe Dir hier mal ein paar von diesen Ursachen zusammengestellt:

  • Schilddrüsenprobleme
  • Nebennierenschwäche
  • Hormonelle Ungleichgewichte
  • Nahrungsmittelallergien
  • Bewegungsmangel
  • dauerhafter Stress
  • Schlafstörungen
  • Unsachgemäße Ernährung
  • Schwermetallvergiftung
  • Omega-3-Mangel
  • Fettarme Diäten
  • Medikamente
  • Vitamin-/Mineralstoffmangel

Schaut man sich diese ganzen möglichen Ursachen für Depressionen an, dann wird klar, warum eine Psychotherapie nicht die Lösung für jeden sein kann.

Aus diesem Grund möchte ich Dich heute darum bitten, dass du die folgenden Fragen für Dich selbst beantwortest:

1) Kann positives Denken mir dabei helfen, mich besser zu fühlen? Oder kann ich das für meinen Fall ausschließen?

2) Gibt es vielleicht eine körperliche Ursache für meine Depression, die ich bis jetzt noch gar nicht untersuchen lassen habe?

Wie man an seine tägliche Portion Licht kommt

Hast Du schon mal etwas von Licht-Therapie gehört? Ja, Licht kann uns tatsächlich heilen. Und dafür brauchst Du nicht in ein spezielles Therapie-Zentrum fahren, denn Du kannst Dir auch mit einer speziellen Weißlichtlampe die notwendige Portion Licht besorgen.

Im Prinzip sitzt Du einfach vor einer Box, die Dein Gesicht eine halbe Stunde lang in strahlendweißes Licht hüllt. Ob das wirklich dabei hilft, Deine Depression zu besiegen?
Nun, wie ich Dir bereits mehrfach erzählt habe, sind es bei mir in erster Linie eine gesunde Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis spezieller Aminosäuren gewesen, die meine Depression gelindert haben. Aber da ich das schreckliche Gefühl einer Winterdepression kenne und einen Rückfall verhindern wollte, habe ich die Licht-Therapie mit meinem selbst gekauften Weißlichtstrahler einfach ausprobiert und ich habe mich super damit gefühlt.
Als ich noch hochgradig depressiv war, hätte ich mir wahrscheinlich so lange Gedanken darüber gemacht, ob das Licht mir hilft oder nicht, dass ich im Endeffekt den ganzen Winter über mit nachdenken verbracht hätte, bis ich das Gerät im Frühling nicht mehr gebraucht hätte. Wenn man depressiv ist, neigt man leider dazu, über Dinge nachzugrübeln, statt zur Tat zu schreiten.
So habe ich mir einfach eine geeignete Lampe gekauft und habe mir gedacht, dass ich sie einfach wieder zurückgebe, wenn sie mich nicht positiv überzeugen kann.

Wenn Du Dir Deine Lampe kaufst, musst Du darauf achten, dass sie ein weißes fluoreszierendes Licht erzeugt. Der UV-Anteil sollte aus dem Licht herausgefiltert werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Lampe mindestens 2500 LUX erzeugt. Professionelle Geräte arbeiten sogar mit 10.000 LUX.