Es ist 4 Uhr morgens und ich habe noch keine Sekunde geschlafen. Ich liege einfach nur so da, seit Stunden bin ich in meinem Bett und versuche einzuschlafen. Der Wecker klingelt um 6 Uhr, selbst wenn ich jetzt noch einschlafen würde, könnte ich den morgigen bzw. heutigen Tag auf keinen Fall bewerkstelligen. Wie soll man nach zwei Stunden Schlaf vernünftig arbeiten?
Immer das Gleiche: Den ganzen Tag bin ich müde und habe keine Energie und wenn es ans Einschlafen geht, dann bekomme ich kein Auge zu – egal, welche Tricks und Tipps zum Einschlafen ich anwende. Nachts zu schlafen, was das Normalste von der Welt sein sollte, schaffe ich einfach nicht.
Wenn Dir diese Situation bekannt vorkommt, dann geht es Dir so wie mir noch vor wenigen Jahren. Ich hatte so fürchterliche Schlafstörungen, dass ich morgens schon wieder Angst vor dem Abend hatte, denn ich wusste, dass ich dann wieder nicht einschlafen könnte und falls doch, dann war das jedes Mal eine Überraschung für mich.
Ich hatte schon alles, also wirklich alles versucht, um endlich wieder schlafen zu können. Leider hat nichts geklappt. Je mehr ich mich anstrengte einzuschlafen, desto schwieriger wurde es für mich. Schließlich stand ich unter so einem extremen Druck, dass ich aufgab.
Dann wurde ich auf die Zusammenhänge von dem Neurotransmitter und Glückshormon Serotonin sowie dem Schlafhormon Melatonin aufmerksam.
Das Serotonin, von dem die meisten von uns während ihrer Depression nicht ausreichend besitzen, wird für die Herstellung von Melatonin verwendet. Melatonin ist wiederum essentiell, wenn es um einen gesunden Schlaf geht. Wenn Du aber nicht genügend Serotonin hast, dann stellt Dein Körper auch kein Melatonin her. Die Folge: Schlafstörungen.
Was positiv an dem Zusammenhang zwischen Serotonin und Melatonin ist, ist, dass wir durch einen erhöhten Serotonin-Spiegel automatisch auch einen höheren Melatonin-Spiegel haben.
Ich hielt an den Tipps zum Schlafen fest, sorgte in meinem Leben für eine Routine, machte morgens Sport, meditierte und ernährte mich gesund. Zusätzlich nahm ich Nahrungsergänzungsmittel ein. Ich setzte hierbei auf die Aminosäure Tryptophan, aus der der Körper Serotonin bildet. Es dauerte nicht lange und ich konnte wieder regelmäßig schlafen.
Als es mir nach einigen Wochen regelmäßigen Schlafens wieder besser ging, versuchte ich vorsichtig, ob ich auch ohne die Aminosäure als Schlafmittel einschlafen konnte. Es klappte! Ich halte seither an meiner Tagesroutine mit dem Sport, der Meditation und der gesunden Ernährung fest und schaffe es tatsächliche regelmäßig und gut zu schlafen.
Klar, die eine oder andere Nacht schlafe ich mal nicht so gut. Aber das ist ja auch schließlich normal, wenn das ein oder zwei Mal pro Jahr vorkommt.
Aus meiner Erfahrung kann ich Dir Folgendes ableiten: Selbstverständlich ist es wichtig, dass Du eine gewisse Tagesroutine hast und dass Du eine sogenannte Schlafhygiene einführst, also Verhaltensweisen, die den Schlaf fördern. Allerdings wird Dir keiner dieser ganzen Tipps helfen, wenn es Deinem Körper an Serotonin fehlt, dann ist die Einnahme von Aminosäuren dringend zu empfehlen.