Archiv für den Monat: Dezember 2022

Was der Winter mit Deiner Depression macht

Deutschland im Winter ist nicht besonders förderlich, wenn man eine Depression bekämpfen will. Sonne ist rar, die Bäume sind kahl und wenn man Pech hat, muss man wochenlang durch grau verdreckten Schneematsch stapfen. Ganz davon zu schweigen natürlich, dass der Tag nicht vor 8 Uhr morgens anfängt und schon um16 Uhr wieder aufhört. Selbst Leute, die normalerweise nicht an Depressionen leiden, sind im deutschen Winter dafür anfällig.

Kein Wunder, denn abgesehen von der Dunkelheit ist es auch noch die ganze Zeit durchgehend kalt. Sport unter freiem Himmel ist so gut wie unmöglich und zusätzlich zu dieser deprimierenden Stimmung sind auch noch alle Leute mit Erkältungskrankheiten beschäftigt.
Wer ohnehin schon an einer schweren Depression leidet, der hat es im Winter besonders schwer. Bei mir war es immer so, während ich im Sommer und in den noch warmen Herbstmonaten immer einen kleinen Aufschwung erlebte, was mein Befinden anging, kamen spätestens Mitte Dezember wieder Selbstmordgedanken in mir auf.

Es war jedes Jahr das Gleiche, bis ich schließlich etwas über Vitamin D lernte. Bei dem Vitamin handelt es sich um einen Nährstoff, der bei Sonnenlicht gebildet wird. Viele Personen, die in Deutschland leben, habe einen Mangel an Vitamin D, der sich angesichts der Wintermonate noch verschärft. Fatal, denn Vitamin D wirkt sich direkt auf unsere Stimmung aus.
Auch wenn die Forschung noch nicht genau weiß, wie die Prozesse in unserem Körper genau vonstattengehen, so ist bekannt, dass Vitamin D für die Umwandlung von Tryptophan in Serotonin benötigt wird, das dann auch in das Schlafhormon Melatonin verwandelt wird.
Wie Du siehst, ist Vitamin D also unverzichtbar, wenn es um einen gesunden Serotonin- und Melatonin-Haushalt geht.

Deutschland gilt generell als sonnenarmes Land. Wenn Du an die meisten der vergangenen Sommer denkst (natürlich gibt es ein paar Ausnahmen), dann weißt Du, wovon ich rede. Wenn Du also bei Dir einen Vitamin-D-Mangel vermutest, kannst Du einen Test machen, mit dem Du ganz genau bestimmen kannst, wie es um Deinen Vitamin-D-Spiegel bestellt ist.

Warum positive Gedanken keine Rolle spielen

Ich hatte bereits beim Thema Psychotherapie ein wenig über positive Gedanken gesprochen. Erinnerst Du Dich? Heute will ich mich dem Thema noch einmal etwas intensiver widmen.
Wenn Du mir auch nur ein bisschen ähnlich sein solltest, dann müsstest Du davon besessen sein, positiv denken zu wollen.

Da mir nicht nur Freunde, sondern auch Therapeuten und Ärzte nahelegten, mir würde es besser gehen, wenn ich endlich aufhören würde so negativ zu sein, wünschte ich mir schließlich nichts mehr so sehr wie meine Gedanken endlich kontrollieren zu können.

Die meisten vielverkauften Ratgeber oder berühmten Coaches machen sich das positive Denken als Leitspruch, als würde dann plötzlich alles im Leben gelingen und auch, als wäre es so einfach, von einem Tag auf den anderen positiv zu denken. Kein Wunder also, dass ich in dem positiven Denken den Schlüssel zu meinem Glück und den Weg aus der Depression erkannte. Aber ich bekam das mit dem positiven Denken einfach nicht hin.

Was stimmte also nicht mit mir? Warum schaffte ich es nicht, die Dinge einfach nur ein wenig positiver zu betrachten?

Nachdem ich so gut wie alle Ratgeber aus der Buchhandlung zum positiven Denken bereits kannte, fiel mir schließlich ein Buch in die Hand, dass den Fokus vom Denken auf das Essen verschob. Die Autorin des Buchs plädiert in ihrem Werk dafür, eine gesunde Ernährung sowie Nahrungsergänzungsmittel gegen Stimmungsschwankungen und Depressionen einzusetzen.
Davon, dass man das positive Denken erlernen müsste, stand in dem Buch gar nichts. Mit der Zeit wurde mir auch klar, warum. Positives Denken hilft vielleicht dabei, das Leben erfolgreich zu meistern. Aber: Wenn man eine Depression hat, deren Ursachen ganz anders begründet sind, dann kann das positive Denken überhaupt gar nichts ausrichten. Und wenn man eine Depression hat, kann man auch nicht so einfach auf ein positives Denken umschalten. Leider!

Ich gebe Dir mal ein Beispiel, damit Du mich besser verstehst: Wenn Du eine Glutenunverträglichkeit hast, dann wirst Du diese nicht dadurch heilen, dass Du positiv denkst. Und wenn Du jeden Tag fünf Scheiben Brot ist und jede Menge Nudeln isst, dann wirst Du wegen Deiner körperlichen Reaktion darauf vermutlich auch dermaßen schlecht fühlen, dass es Dir wohl nicht gelingen wird, positiv zu denken.

Auch die Depression kann eine körperliche Reaktion sein, die sich zeigt, wenn in Deinem Gehirn Neurotransmitter fehlen. In diesem Fall benötigst Du die entsprechenden Nährstoffe, die in Deinem Gehirn das Gleichgewicht wiederherstellen.

Das heißt natürlich nicht, dass ich das positive Denken ablehne – im Gegenteil. Wenn Du das zusätzlich zur Nährstoffeinnahme in einer Psychotherapie erlernst, kann ich das nur begrüßen. Allerdings wird die Psychotherapie alleine wohl kaum nutzen.

Depressionen sollten aus verschiedenen Winkeln behandelt werden. Ideal ist es, wenn Du gesunde Ernährung, Bewegung, Entspannung sowie Schlaf kombinierst und Dir die Unterstützung besorgst, die Du benötigst. Das wird Dir garantiert mehr helfen, als den ganzen Tag in Deinem Zimmer zu sitzen und zu versuchen, positiv zu denken.

Wie Du auf keinen Fall um Hilfe fragen solltest

Wer krank ist, möchte am liebsten allein in seinem Zimmer liegen, bis es ihm wieder besser geht. Doch auch wer depressiv ist, möchte am liebsten von der Welt isoliert das Leben nur auf dem Sofa oder im Bett verbringen.

Was aber gut für uns ist, wenn wir körperlich krank sind, ist schlecht für uns, wenn wir depressiv sind, denn oft kann man sich dann immer weniger motivieren. Und auch das Bitten um Hilfe gelingt uns dann nicht so richtig. Ein typisches Beispiel hierfür stellt eine Freundin von mir dar, die Nicole heißt.

Ich habe Nicole in einer Selbsthilfegruppe kennengelernt. Der Besuch der Gruppe hat mir wirklich sehr geholfen, wir trafen uns zwei Mal pro Woche und tauschten unsere intimsten Geheimnisse aus. Nach einem Jahr löste sich die Gruppe aus unterschiedlichen Gründen auf, aber die Freundschaft zwischen Nicole und mir blieb bestehen.

Mittlerweile sind wir nun wirklich schon seit Jahren sehr gute Freunde und Nicole weiß, dass ich mich auf sie ebenso verlassen kann wie sie sich auf mich. Trotzdem schafft sie es bis heute nicht, mich um Hilfe zu bitten. Damit Du verstehst, was ich meine, möchte ich Dir hier mal ein Beispiel eines typischen Gesprächs bei WhatsApp von uns beiden zeigen.

Ich: Hey Nicole! Wie geht es Dir?
Nicole: Ach, ich weiß nicht. Irgendwie fühle ich mich nicht so gut.
Ich: Warum? Was ist los?
Nicole: Mein ganzes Leben ist ein einziger Misserfolg. Ich fühle einfach nur noch wertlos.
Ich: Was ist denn passiert? Kann ich dir helfen?
Nicole: Nein, du würdest das nicht verstehen.
Ich: Nicole, Du kennst mich doch und weißt, dass ich so gut wie für alles Verständnis habe.
Nicole: Ach, ich will Dich mit meinen Problemen nicht belasten.

Warum ich genau weiß, dass Nicole dingend Hilfe benötigt? Weil ich genau das Gleiche gesagt habe, als es mit so schlecht ging.

Viele Leute mit Depressionen bitten nicht um Hilfe, weil sie denken, dass sie keine Hilfe verdienen oder weil sie nicht wollen, dass man sie als schwach ansieht.

Aber was ist daran so schlimm zuzugeben, dass man ein Problem hat und sich helfen zu lassen? Die meisten Freunde helfen gerne, es bereitet ihnen mehr Freude, als mitanzusehen, wie es uns schlecht geht.

Hätte Nicole mir gesagt, dass es ihr schlecht geht und dass sie einfach nur gerne jemanden hätte, mit dem sie reden könnte, ich wäre sofort zu ihr gefahren.

Natürlich hätte ich mit meinem Besuch Nicole nicht von ihrer Depression heilen können, aber immerhin hätte ich sie für einen Abend ablenken können.

Was ist mit Dir? Bist Du wie Nicole oder hast Du schon eine Strategie entwickelt, wie Du um Hilfe bitten kannst?

Und falls Du mal wirklich nicht weißt, wie Du geschickt um Hilfe fragst, dann frag einfach. Es wird Dir schon niemand übel nehmen, dass Du nicht die eleganteste Art zu fragen wählst.

Wie du endlich wieder schlafen kannst

Es ist 4 Uhr morgens und ich habe noch keine Sekunde geschlafen. Ich liege einfach nur so da, seit Stunden bin ich in meinem Bett und versuche einzuschlafen. Der Wecker klingelt um 6 Uhr, selbst wenn ich jetzt noch einschlafen würde, könnte ich den morgigen bzw. heutigen Tag auf keinen Fall bewerkstelligen. Wie soll man nach zwei Stunden Schlaf vernünftig arbeiten?
Immer das Gleiche: Den ganzen Tag bin ich müde und habe keine Energie und wenn es ans Einschlafen geht, dann bekomme ich kein Auge zu – egal, welche Tricks und Tipps zum Einschlafen ich anwende. Nachts zu schlafen, was das Normalste von der Welt sein sollte, schaffe ich einfach nicht.

Wenn Dir diese Situation bekannt vorkommt, dann geht es Dir so wie mir noch vor wenigen Jahren. Ich hatte so fürchterliche Schlafstörungen, dass ich morgens schon wieder Angst vor dem Abend hatte, denn ich wusste, dass ich dann wieder nicht einschlafen könnte und falls doch, dann war das jedes Mal eine Überraschung für mich.

Ich hatte schon alles, also wirklich alles versucht, um endlich wieder schlafen zu können. Leider hat nichts geklappt. Je mehr ich mich anstrengte einzuschlafen, desto schwieriger wurde es für mich. Schließlich stand ich unter so einem extremen Druck, dass ich aufgab.

Dann wurde ich auf die Zusammenhänge von dem Neurotransmitter und Glückshormon Serotonin sowie dem Schlafhormon Melatonin aufmerksam.

Das Serotonin, von dem die meisten von uns während ihrer Depression nicht ausreichend besitzen, wird für die Herstellung von Melatonin verwendet. Melatonin ist wiederum essentiell, wenn es um einen gesunden Schlaf geht. Wenn Du aber nicht genügend Serotonin hast, dann stellt Dein Körper auch kein Melatonin her. Die Folge: Schlafstörungen.

Was positiv an dem Zusammenhang zwischen Serotonin und Melatonin ist, ist, dass wir durch einen erhöhten Serotonin-Spiegel automatisch auch einen höheren Melatonin-Spiegel haben.
Ich hielt an den Tipps zum Schlafen fest, sorgte in meinem Leben für eine Routine, machte morgens Sport, meditierte und ernährte mich gesund. Zusätzlich nahm ich Nahrungsergänzungsmittel ein. Ich setzte hierbei auf die Aminosäure Tryptophan, aus der der Körper Serotonin bildet. Es dauerte nicht lange und ich konnte wieder regelmäßig schlafen.
Als es mir nach einigen Wochen regelmäßigen Schlafens wieder besser ging, versuchte ich vorsichtig, ob ich auch ohne die Aminosäure als Schlafmittel einschlafen konnte. Es klappte! Ich halte seither an meiner Tagesroutine mit dem Sport, der Meditation und der gesunden Ernährung fest und schaffe es tatsächliche regelmäßig und gut zu schlafen.

Klar, die eine oder andere Nacht schlafe ich mal nicht so gut. Aber das ist ja auch schließlich normal, wenn das ein oder zwei Mal pro Jahr vorkommt.

Aus meiner Erfahrung kann ich Dir Folgendes ableiten: Selbstverständlich ist es wichtig, dass Du eine gewisse Tagesroutine hast und dass Du eine sogenannte Schlafhygiene einführst, also Verhaltensweisen, die den Schlaf fördern. Allerdings wird Dir keiner dieser ganzen Tipps helfen, wenn es Deinem Körper an Serotonin fehlt, dann ist die Einnahme von Aminosäuren dringend zu empfehlen.

Weshalb nicht alle ihre Depression in den Griff kriegen

Heute möchte ich mit Dir ein paar Gedanken teilen, die ich mir dazu gemacht habe, warum einige Menschen ihre Depression in den Griff bekommen und andere nicht.
Um Dir meine Gedanken zu verdeutlichen, möchte ich zunächst etwas allgemeiner werden. Denken wir an Entscheidungen. Es ist ebenso leicht, die falsche wie die richtige Entscheidung zu treffen.

Man kann sich dazu entscheiden, eine Pommes mit Currywurst zu essen, man kann es aber auch bleiben lassen. Im ersten Moment scheint die Entscheidung für oder gegen die fettige Mahlzeit ein wenig belanglos zu sein. Doch alle unsere Entscheidungen haben auch Konsequenzen – positive oder negative.

Auch der Erfolg im Leben hängt dementsprechend damit zusammen, ob man die richtige Entscheidung trifft oder nicht. So ist es auch mit Depressionen. Denn ob man diese besiegen kann oder nicht, hängt von einigen wenigen Entscheidungen ab, die wir treffen. Aber wie soll man wissen, welches die richtigen und welches die falschen Entscheidungen sind?

Ich habe für mich persönlich gelernt, dass ich mir bestimmte Regeln setzen musste, die mir dabei geholfen haben, meine Depression zu überwinden.

Wie ich Dir in einem früheren Artikel schon erzählt habe, hat eine gesunde Ernährung einen erheblichen Einfluss auf mein Befinden. Natürlich kann man sagen, dass eine einzige Sünde keinen erheblichen Effekt auf das allgemeine Wohlergehen hat. Aber – in meinem Fall zumindest – habe ich mich den ganzen Tag schlecht gefühlt. Erstens, weil ich gesündigt hatte, und zweitens, weil das ungesunde Essen unverzüglich einen negativen Effekt auf meine Stimmung hatte.

Ich musste also für mich erkennen, dass ich auf nichts verzichtete, wenn ich das ungesunde Essen ablehnte, sondern dass ich mir im Gegensatz dazu etwas Gutes tat. Mit dem Sport kann man das ähnlich sehen: Natürlich ist es manchmal schwierig, sich zu motivieren. Aber Sport tut dem Körper nun einmal gut und ist ein ideales Mittel gegen Depressionen.

Das Schlimmste daran, seine eigenen Regeln zu brechen, ist jedoch, dass man, wenn man einmal eine Grenze überschritten hat, diese Grenze immer wieder überschreitet. Das heißt, es bleibt nicht bei dem einen Mal und schon ist man wieder in der Spirale der schlechten Angewohnheiten und die Depression verschlimmert sich zusehends.

In Bezug auf die richtige oder falsche Entscheidung gibt es für Depressionen eine gute Nachricht: Es ist einfach zu wissen, was die richtige Entscheidung ist. Man benötigt nur die nötige Disziplin, um die Entscheidung auch mit allen Konsequenzen durchzusetzen.
Wenn Du jedoch nur ein paar Wochen konsequent Deine Entschlüsse umsetzt, dann hast Du bald den Lohn dafür: ein depressionsfreies Leben.

Eine schnellere Lösung kann die Einnahme von Aminosäuren sein, die einigen Betroffenen innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen helfen können.

Warum man bei einer Depression nicht um Hilfe bittet

Als ich in meinen Depressionen gefangen war, bin ich nie großartig auf die Idee gekommen, jemanden um Hilfe zu bitten. Heute, wo es mir besser geht, frage ich mich, warum depressive Menschen in der Regel keine Hilfe suchen.

Als ich der Frage auf den Grund gehen wollte, bin ich auf die Studie von einem großen Unternehmen gestoßen. In der Studie wurde erforscht, warum erfolgreiche Verkäufer immer erfolgreicher wurden, während erfolglose Verkäufer in ihrer Pechsträhne steckenblieben.
In dem Unternehmen wurden regelmäßig Schulungen angeboten, die Eigentlich könnte man ja davon ausgehen, dass die schlechteren Verkäufer sich in gute Verkäufer verwandeln, indem sie sich neue Strategien aneignen oder indem sie lernen, was sie bisher falsch gemacht haben. Im Gegensatz dazu ist in Bezug auf die sehr erfolgreichen Verkäufer theoretisch davon auszugehen, dass diese sich keine neuen Strategien mehr aneignen können, sodass ihr Erfolg irgendwann auf gleicher Höhe stagnieren würde.

In dem Unternehmen wurden regelmäßig Schulungen angeboten, damit die Verkäufer ihre Fähigkeiten verbessern konnten. Während der Studie fiel den Verantwortlichen jedoch eines auf: Während die erfolgreichen Verkäufer regelmäßig an den Schulungen teilnahmen, glänzten die schlechtesten Mitarbeiter durch Abwesenheit.

Was ich Dir mit dem Vergleich dieser Studie sagen möchte? Diejenigen, die Unterstützung am nötigsten haben, nutzen die Hilfsangebote oft überhaupt nicht.

Bei depressiven Menschen kommt im Kontrast zu den Verkäufern jedoch noch ein weiterer Faktor hinzu: Bei Depressionen werden bestimmte Funktionen im Gehirn derart beeinträchtigt, dass wir noch weniger auf die Idee kommen, uns Hilfe zu suchen.

Das hat damit zu tun, dass der Serotoninspiegel sinkt. Jeder, der schon einmal krank war, weiß, dass wir dann am liebsten nur auf dem Sofa oder im Bett liegen und nichts tun würden außer fernsehen. Denn – ebenso wie bei Depressionen – sinkt das Serotonin auch bei Krankheit.
Ganz automatisch wollen wir uns von anderen Menschen fernhalten. Was allerdings bei einer ansteckenden Krankheit gar nicht so schlecht ist, kann bei einer Depression schnell zur sozialen Isolation fühlen und eben dazu, dass wir nicht um Hilfe fragen, obwohl wir sie so dringend gebrauchen könnten.

Wenn wir uns nun wieder den Vergleich mit den Verkäufern ins Gedächtnis rufen, dann fällt uns ein erschreckender Gesichtspunkt auf: Je schlechter die Verkäufer sind, desto seltener besuchen sie Schulungen. Dasselbe gilt leider auch für Depressionen: Je stärker Du betroffen bist, desto weniger wirst Du Dir Hilfe suchen.

Aus dieser Zwickmühle gibt es zwei Auswege.

  1. Du kannst versuchen, dass dein Neurotransmitter-Haushalt immer im Gelichgewicht bleibt, sodass du erst gar keine Depression entwickeln kannst oder – solltest du eine Depression haben, dass diese abgemildert oder geheilt wird.
  2. Du solltest außerdem lernen, um Hilfe zu bitten. Denn – und auch das solltest Du Dir bewusst machen: Manchmal geht es ohne Hilfe einfach nicht.

Ich kann Dir sagen, dass ich heute nicht diesen Artikel schreiben würde, wenn ich nicht gelernt hätte, um Hilfe zu bitten. Alleine hätte ich es nicht geschafft.

Welches Essen Dich psychisch krank macht

Vielleicht hast Du den Titel meines Blogartikels gelesen und denkst, dass ich ein wenig übertreibe. Aber leide tue ich das nicht. Denn es gibt tatsächlich Essen, das die Neurotransmitter in Deinem Gehirn angreift. Außerdem können einige Lebensmittel Depressionen fördern oder sogar auslösen.

Als ich damals davon gehört habe, dass eine gesunde Ernährung dazu beitragen kann, dass man nicht nur physisch, sondern auch psychisch gesund ist, habe ich angefangen darüber nachzudenken, was ich esse.

Mit war schon immer bewusst, dass Fast Food nicht besonders gut ist. Also beschloss ich, zumindest auf den Besuch von den typischen Restaurants wie Burger King oder McDonald’s zu verzichten. Ich dachte, ich würde meinem Körper etwas Gutes tun, wenn ich ab sofort Vollkornbrot essen würde. Auch Cola sowie andere Limos wollte ich von nun an von meinem Speiseplan verbannen.

Doch sollte das ausreichen? Ich fühlte mich zwar nicht mehr so voll und nahm auch ein paar Kilo ab, aber meine Depression blieb bestehen. Das änderte sich erst, als mir das Buch von Julia Ross in die Hände fiel, in dem sie sich intensiv mit dem Zusammenhang von Ernährung und Neurotransmittern auseinandersetzt.

Nachdem ich das Buch gelesen und noch weitere, ähnliche Informationen eingeholt hatte, wurde mir bewusst, dass ich gar nichts über Ernährung wusste.

Ich hatte gedacht, dass ich mir mit einem Müsli oder einer Scheibe Vollkornbrot am Morgen etwas Gutes tun würde. Das mag bei einigen Menschen vielleicht so sein. Bei anderen kann Hafer jedoch eine Allergie auslösen, die wiederum zu einer Depression führen kann.
Ich erfuhr, was Gluten im Körper anrichten kann. Seither habe ich keine einzige Scheibe Brot mehr in meinem Leben angerührt und fühle mich nun um einiges besser.

Dasselbe gilt für Zucker: Auch hier habe ich gelernt, dass man sehr viel besser ohne ihn auskommt. Allerdings ist es gerade bei Zucker sehr schwer, komplett damit aufzuhören – nicht etwa, weil man abhängig ist. Vielmehr findet man Zucker in so vielen Lebensmitteln, bei denen man nie gedacht hätte, dass sie Zucker enthalten, weil sie eigentlich herzhaft sind. Achte doch einfach mal auf die Zutatenliste Deiner Tomatensauce oder Deines Toastbrots.

Außerdem versteckt sich Zucker hinter einer Vielzahl von anderen Begriffen, die zunächst einmal gesünder klingen. Hierzu gehören Fruchtsaftkonzentrate, Glukose-, Gerstenmalz- oder Maissirup, Dextrose und Fruktose. Mit diesen Zuckerarten in anderer Form reagieren die Hersteller darauf, dass Verbraucher in den vergangenen Jahren zunehmend auf Industriezucker verzichten wollen. Viele dieser alternativen Zuckerarten sind jedoch keineswegs besser.

Aus meiner ausgiebigen Lektüre zu Ernährung und Depression konnte ich für mich zwei Grundregeln ableiten:

  1. Wenn man etwas für seine psychische Gesundheit tun möchte, muss man sehr viel Gemüse on seinen Speiseplan einbauen.
  2. Aminosäuren sind für einen ausgeglichenen Haushalt an Neurotransmittern wesentlich. Proteinhaltige Lebensmittel sind reich an Aminosäuren, weshalb man auf einen eiweißhaltigen Speiseplan achten sollte.

Und denk immer daran: Mit dem Verzicht auf ungesunde Lebensmittel verlierst Du nicht, sondern Du gewinnst an Lebensqualität.

Welche Art von Depression hast Du eigentlich?

Was ist eine Depression eigentlich? Hast Du Dir da schon einmal Gedanken drüber gemacht? Was fühlt und denkt jemand, der eine Depression hat? Und empfinden alle depressiven Menschen dasselbe?

Wenn Du Dich schon ein wenig mit dem Thema Depression auseinandergesetzt hast, dann weißt du, dass es zahlreiche verschieden Symptome einer Depression gibt und dass nicht alle bei jedem zutreffen müssen.

So kann eine Depression beispielsweise für den einen bedeuten, nicht mehr aus dem Bett zu kommen, sich taub und immerzu müde zu fühlen. Zuvor geliebte Hobbys werden vernachlässigt und machen keinen Spaß. Im schlimmsten Fall kann nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr eine emotionale Regung verursachen. Selbst Hobbys werden nicht mehr ausgeübt
Bei anderen Personen kann sich eine Depression hingegen ganz anders zeigen. Sie können nicht ein- oder durchschlafen, stehen nach viel zu wenigen Stunden Schlaf wieder auf. Dabei wünschten sich die Personen, dass sie länger schlafen könnte, denn das Leben kommt ihr alles andere als lebenswert vor. Sie hassen sich und ihr Leben. Das Selbstwertgefühl geht gegen Null, sodass sie sich nicht vorstellen können, dass sie jemand mögen könnte. Oft fühlen sie auch ein extreme innere Spannung in sich, die dazu führt dass sie auf alles reagieren.
Trotz dieser teilweise sogar gegensätzlichen Symptomatik gelten die beiden Personengruppen als depressiv. Betrachtet man das biochemische Gleichgewicht, fällt in Bezug auf die Neurotransmitter bei den beiden Personengruppen auf, dass sich ein differenziertes Bild zeigt.
Ein großer Teil der Menschen, die an einer Depression leidet, hat einen Serotoninmangel, weshalb die meisten Ärzte bei Anzeichen einer Depression ihren Patienten in der Regel die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), die den Neurotransmitter Serotonin im Gehirn aktiver machen.

Allerdings leiden viele Menschen auch an einem Mangel an Katecholaminen, worunter die Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin fallen.

Deswegen ist es wichtig, für sich selbst herauszufinden, welche Art von Depression man hat. Beantworte für dich selbst am besten die folgenden Fragen:

  • Wie äußert sich deine Depression? Schläfst Du zu viel oder zu wenig? Bist du überreizt oder ist dir alles gleichgültig?
  • Was glaubst Du? Fehlt es Dir an Serotonin, an Katecholaminen oder an beidem?

Wenn Du mir zu dem Thema schreiben möchtest, freue ich mich über Deinen Kommentar.

Ich werde auch noch weiterhin über die unterschiedlichen Arten von Depressionen sprechen und die Zusammenhänge zwischen Depressionen und den verschiedenen Neurotransmittern sowie Aminosäuren erklären.

In meinem nächsten Artikel werde ich erst einmal darauf zu sprechen kommen, welche Nahrungsmittel deine Neurotransmitter zerstören können.

Bis dahin!
Martin

Natürlich einschlafen und Schlafmittelabhängigkeit bekämpfen

Wenn man im Internet Texte oder auch Videos veröffentlicht, weiß man nie genau, wer sich das alles so ansieht. Da ich derweilen von meiner persönlichen Leidensgeschichte berichte, ist es schon manchmal ein komisches Gefühl, wenn ich noch nicht einmal weiß, wem ich das überhaupt gerade anvertraue. Deswegen freue ich mich umso mehr über persönliches Feedback.

Eines Tages erreichte mich plötzlich eine E-Mail von einem jungen Mann namens Jan, der in einem meiner Beiträge von dem Zusammenhang zwischen Tryptophan und Schlafstörungen erfahren hatte.

In seiner Mail berichtete er mir, dass er mehrere Jahre an einer Schlafstörung gelitten hatte. Damals hatte er einiges ausprobiert, vor allem Schlafmittel aus der Apotheke. Nachdem ihm keines der rezeptfreien Medikamente geholfen hatte, war seine letzte Hoffnung schließlich ein verschreibungspflichtiges Medikament. Der Arzt verschrieb ihm Alprazolam – ein Benzodiazepin, das psychisch und physisch abhängig machen kann.

Und so ging es auch Jan. Das Alprazolam zeigte seine Wirkung und er hatte ab sofort kein Problem mehr einzuschlafen. Allerdings wollte ihm sein Arzt nach einigen Wochen kein neues Rezept mehr ausstellen, wegen der Suchtgefahr. Dass Jan bereits abhängig war und ihn das Medikament so nervös war, dass an Schlafen gar nicht zu denken war, verschwieg er. Also musste er sich das Alprazolam anders besorgen, erst durch Ärzte-Hopping und dann auf dem Schwarzmarkt.

Als er sich bewusst wurde, dass es so nicht weitergehen könnte, stieß Jan auf meine Webseite, auf der er von Tryptophan erfuhr. Da er nichts zu verlieren hatte, testete er die Aminosäure. Nach nur einer Woche spürte er kaum noch Verlangen nach seinem rezeptpflichtigen Benzodiazepin, da er ohne Schwierigkeiten einschlafen konnte – und das auf relativ natürlichem Wege, denn die Aminosäure Tryptophan wird vom Körper dazu benötigt, um das Glückshormon Serotonin zu produzieren. Wenn der Körper ausreichend von diesem Hormon hergestellt hat, wird ein Teil des Serotonins in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt.

Auch wenn Tryptophan nicht so bekannt ist wie andere frei verkäufliche natürliche Schlafmittel, so ist die Aminosäure in Deutschland in der Apotheke zu diesem Zweck erhältlich. Da es sich um einen Stoff handelt, der in unserer Nahrung vorkommt, wird Tryptophan jedoch primär als in Reformhäusern oder Ähnlichem als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt.

Schlafen und Depressionen bedingen sich übrigens gegenseitig: Studien haben gezeigt, dass einerseits Depressionen zu Schlafstörungen führen können und dass andererseits Schlafstörungen Depressionen begünstigen. Dabei ist es nicht nur so, dass man mit wie Jan an Schlafmangel leidet, denn einige depressive Menschen schlafen auch zu viel und fühlen sich trotzdem hundemüde.

Mit Tryptophan kannst Du sowohl Deine Depression als auch Deine Schlafstörung bekämpfen, denn die Aminosäure setzt genau da an, wo die biochemische Ursache für Deine Probleme liegen kann. Ich werde noch mal auf Schlafprobleme zu sprechen kommen.

Wenn Du Dich in Zwischenzeit noch ausführlicher über Tryptophan informieren möchtest, kannst Du Dir dieses Video hier ansehen:

Nahrungsergänzungsmittel für mehr Serotonin

Wahrscheinlich erinnerst du dich noch daran, dass wir in meinem vorletztem vorletzten Beitrag darüber gesprochen haben, dass Antidepressiva oft fehlschlagen oder zumindest nach einer gewissen Einnahmezeit nicht mehr den erwünschten Effekt haben. Ich habe Dir bereits erklärt, dass der Grund dafür ist, dass die modernen Antidepressiva, die sogenannten SSRI, die Serotonin-Produktion im Körper nicht erhöhen. Stattdessen wird das Serotonin im Körper manipuliert, sodass es aktiver ist.

Aber wenn die Antidepressiva die Menge an Serotonin im Gehirn nicht erhöhen, wie können wir dann den Serotonin-Spiegel positiv beeinflussen?

Wie erhöhen wir die tatsächliche Menge an Serotonin in unserem Gehirn?
Sicherlich hast Du auch schon davon gehört, dass bestimmte Lebensmittel glücklich machen. Auch wenn das prinzipiell zu einfach klingt, ist etwas Wahres daran. Denn einige Lebensmittel enthalten Stoffe, aus denen die sogenannten Glückshormone gewonnen werden. Einer dieser Stoffe ist Tryptophan.

Die Aminosäure Tryptophan stellt den Grundstoff für die Produktion von Serotonin dar. Bei Serotonin handelt es sich bekanntermaßen um das Hormon, das auch im Zuge der Einnahme der meisten modernen Antidepressiva manipuliert werden soll: die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI).

Tryptophan können Menschen über die Nahrung aufnehmen. Insbesondere eiweißreiche Nahrungsmittel weisen einen hohen Tryptophan-Gehalt auf. Mithilfe anderer Stoffe, allem voran B-Vitaminen, wird das Tryptophan gespalten und zunächst in 5-HTP und dann in Serotonin umgewandelt.

Ein Serotonin-Mangel entsteht dementsprechend, wenn unserem Körper nicht ausreichend Tryptophan von außen zugeführt wird. Beflügelt wird ein solcher Mangel durch einen erhöhten Serotonin-Bedarf.

Eine Möglichkeit, den Serotonin-Spiegel zu erhöhen, besteht darin, sich die Aminosäure Tryptophan oder aber das 5-HTP in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zuzuführen. Nach einer bestimmten Zeit normalisiert sich Dein Serotonin-Spiegel und es bleibt ausreichend übrig, um Melatonin und 5-HIAA zu produzieren.

Wenn bei Dir die Depression im Zusammenhang mit einem Serotonin-Mangel steht, kann die Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel nicht nur kurzfristig helfen, sondern Du wirst unter Umständen Deinen Serotonin-Speicher mithilfe der Nahrungsergänzungsmittel wieder auffüllen können, sodass Du die Mittel nach einer gewissen Zeit wieder absetzen kannst.
Ein Serotonin-Mangel ist ein bedeutender Grund, warum Du depressiv sein könntest. Allerdings ist das nicht die einzige mögliche Ursache. Daher ist es wichtig, genau zu prüfen, welche Symptome bei Dir auftreten, um die Art Deiner Depression genauer bestimmen zu können. Wir werden hierauf noch näher zu sprechen kommen.

Wenn Du noch mehr über 5-HTP wissen möchtest, kannst Du Dich in diesem Video genauer informieren.

Viele Grüße und bis bald!
Martin