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Welche Art von Depression hast Du eigentlich?

Was ist eine Depression eigentlich? Hast Du Dir da schon einmal Gedanken drüber gemacht? Was fühlt und denkt jemand, der eine Depression hat? Und empfinden alle depressiven Menschen dasselbe?

Wenn Du Dich schon ein wenig mit dem Thema Depression auseinandergesetzt hast, dann weißt du, dass es zahlreiche verschieden Symptome einer Depression gibt und dass nicht alle bei jedem zutreffen müssen.

So kann eine Depression beispielsweise für den einen bedeuten, nicht mehr aus dem Bett zu kommen, sich taub und immerzu müde zu fühlen. Zuvor geliebte Hobbys werden vernachlässigt und machen keinen Spaß. Im schlimmsten Fall kann nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr eine emotionale Regung verursachen. Selbst Hobbys werden nicht mehr ausgeübt
Bei anderen Personen kann sich eine Depression hingegen ganz anders zeigen. Sie können nicht ein- oder durchschlafen, stehen nach viel zu wenigen Stunden Schlaf wieder auf. Dabei wünschten sich die Personen, dass sie länger schlafen könnte, denn das Leben kommt ihr alles andere als lebenswert vor. Sie hassen sich und ihr Leben. Das Selbstwertgefühl geht gegen Null, sodass sie sich nicht vorstellen können, dass sie jemand mögen könnte. Oft fühlen sie auch ein extreme innere Spannung in sich, die dazu führt dass sie auf alles reagieren.
Trotz dieser teilweise sogar gegensätzlichen Symptomatik gelten die beiden Personengruppen als depressiv. Betrachtet man das biochemische Gleichgewicht, fällt in Bezug auf die Neurotransmitter bei den beiden Personengruppen auf, dass sich ein differenziertes Bild zeigt.
Ein großer Teil der Menschen, die an einer Depression leidet, hat einen Serotoninmangel, weshalb die meisten Ärzte bei Anzeichen einer Depression ihren Patienten in der Regel die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), die den Neurotransmitter Serotonin im Gehirn aktiver machen.

Allerdings leiden viele Menschen auch an einem Mangel an Katecholaminen, worunter die Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin fallen.

Deswegen ist es wichtig, für sich selbst herauszufinden, welche Art von Depression man hat. Beantworte für dich selbst am besten die folgenden Fragen:

  • Wie äußert sich deine Depression? Schläfst Du zu viel oder zu wenig? Bist du überreizt oder ist dir alles gleichgültig?
  • Was glaubst Du? Fehlt es Dir an Serotonin, an Katecholaminen oder an beidem?

Wenn Du mir zu dem Thema schreiben möchtest, freue ich mich über Deinen Kommentar.

Ich werde auch noch weiterhin über die unterschiedlichen Arten von Depressionen sprechen und die Zusammenhänge zwischen Depressionen und den verschiedenen Neurotransmittern sowie Aminosäuren erklären.

In meinem nächsten Artikel werde ich erst einmal darauf zu sprechen kommen, welche Nahrungsmittel deine Neurotransmitter zerstören können.

Bis dahin!
Martin

Natürlich einschlafen und Schlafmittelabhängigkeit bekämpfen

Wenn man im Internet Texte oder auch Videos veröffentlicht, weiß man nie genau, wer sich das alles so ansieht. Da ich derweilen von meiner persönlichen Leidensgeschichte berichte, ist es schon manchmal ein komisches Gefühl, wenn ich noch nicht einmal weiß, wem ich das überhaupt gerade anvertraue. Deswegen freue ich mich umso mehr über persönliches Feedback.

Eines Tages erreichte mich plötzlich eine E-Mail von einem jungen Mann namens Jan, der in einem meiner Beiträge von dem Zusammenhang zwischen Tryptophan und Schlafstörungen erfahren hatte.

In seiner Mail berichtete er mir, dass er mehrere Jahre an einer Schlafstörung gelitten hatte. Damals hatte er einiges ausprobiert, vor allem Schlafmittel aus der Apotheke. Nachdem ihm keines der rezeptfreien Medikamente geholfen hatte, war seine letzte Hoffnung schließlich ein verschreibungspflichtiges Medikament. Der Arzt verschrieb ihm Alprazolam – ein Benzodiazepin, das psychisch und physisch abhängig machen kann.

Und so ging es auch Jan. Das Alprazolam zeigte seine Wirkung und er hatte ab sofort kein Problem mehr einzuschlafen. Allerdings wollte ihm sein Arzt nach einigen Wochen kein neues Rezept mehr ausstellen, wegen der Suchtgefahr. Dass Jan bereits abhängig war und ihn das Medikament so nervös war, dass an Schlafen gar nicht zu denken war, verschwieg er. Also musste er sich das Alprazolam anders besorgen, erst durch Ärzte-Hopping und dann auf dem Schwarzmarkt.

Als er sich bewusst wurde, dass es so nicht weitergehen könnte, stieß Jan auf meine Webseite, auf der er von Tryptophan erfuhr. Da er nichts zu verlieren hatte, testete er die Aminosäure. Nach nur einer Woche spürte er kaum noch Verlangen nach seinem rezeptpflichtigen Benzodiazepin, da er ohne Schwierigkeiten einschlafen konnte – und das auf relativ natürlichem Wege, denn die Aminosäure Tryptophan wird vom Körper dazu benötigt, um das Glückshormon Serotonin zu produzieren. Wenn der Körper ausreichend von diesem Hormon hergestellt hat, wird ein Teil des Serotonins in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt.

Auch wenn Tryptophan nicht so bekannt ist wie andere frei verkäufliche natürliche Schlafmittel, so ist die Aminosäure in Deutschland in der Apotheke zu diesem Zweck erhältlich. Da es sich um einen Stoff handelt, der in unserer Nahrung vorkommt, wird Tryptophan jedoch primär als in Reformhäusern oder Ähnlichem als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt.

Schlafen und Depressionen bedingen sich übrigens gegenseitig: Studien haben gezeigt, dass einerseits Depressionen zu Schlafstörungen führen können und dass andererseits Schlafstörungen Depressionen begünstigen. Dabei ist es nicht nur so, dass man mit wie Jan an Schlafmangel leidet, denn einige depressive Menschen schlafen auch zu viel und fühlen sich trotzdem hundemüde.

Mit Tryptophan kannst Du sowohl Deine Depression als auch Deine Schlafstörung bekämpfen, denn die Aminosäure setzt genau da an, wo die biochemische Ursache für Deine Probleme liegen kann. Ich werde noch mal auf Schlafprobleme zu sprechen kommen.

Wenn Du Dich in Zwischenzeit noch ausführlicher über Tryptophan informieren möchtest, kannst Du Dir dieses Video hier ansehen:

Nahrungsergänzungsmittel für mehr Serotonin

Wahrscheinlich erinnerst du dich noch daran, dass wir in meinem vorletztem vorletzten Beitrag darüber gesprochen haben, dass Antidepressiva oft fehlschlagen oder zumindest nach einer gewissen Einnahmezeit nicht mehr den erwünschten Effekt haben. Ich habe Dir bereits erklärt, dass der Grund dafür ist, dass die modernen Antidepressiva, die sogenannten SSRI, die Serotonin-Produktion im Körper nicht erhöhen. Stattdessen wird das Serotonin im Körper manipuliert, sodass es aktiver ist.

Aber wenn die Antidepressiva die Menge an Serotonin im Gehirn nicht erhöhen, wie können wir dann den Serotonin-Spiegel positiv beeinflussen?

Wie erhöhen wir die tatsächliche Menge an Serotonin in unserem Gehirn?
Sicherlich hast Du auch schon davon gehört, dass bestimmte Lebensmittel glücklich machen. Auch wenn das prinzipiell zu einfach klingt, ist etwas Wahres daran. Denn einige Lebensmittel enthalten Stoffe, aus denen die sogenannten Glückshormone gewonnen werden. Einer dieser Stoffe ist Tryptophan.

Die Aminosäure Tryptophan stellt den Grundstoff für die Produktion von Serotonin dar. Bei Serotonin handelt es sich bekanntermaßen um das Hormon, das auch im Zuge der Einnahme der meisten modernen Antidepressiva manipuliert werden soll: die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI).

Tryptophan können Menschen über die Nahrung aufnehmen. Insbesondere eiweißreiche Nahrungsmittel weisen einen hohen Tryptophan-Gehalt auf. Mithilfe anderer Stoffe, allem voran B-Vitaminen, wird das Tryptophan gespalten und zunächst in 5-HTP und dann in Serotonin umgewandelt.

Ein Serotonin-Mangel entsteht dementsprechend, wenn unserem Körper nicht ausreichend Tryptophan von außen zugeführt wird. Beflügelt wird ein solcher Mangel durch einen erhöhten Serotonin-Bedarf.

Eine Möglichkeit, den Serotonin-Spiegel zu erhöhen, besteht darin, sich die Aminosäure Tryptophan oder aber das 5-HTP in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zuzuführen. Nach einer bestimmten Zeit normalisiert sich Dein Serotonin-Spiegel und es bleibt ausreichend übrig, um Melatonin und 5-HIAA zu produzieren.

Wenn bei Dir die Depression im Zusammenhang mit einem Serotonin-Mangel steht, kann die Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel nicht nur kurzfristig helfen, sondern Du wirst unter Umständen Deinen Serotonin-Speicher mithilfe der Nahrungsergänzungsmittel wieder auffüllen können, sodass Du die Mittel nach einer gewissen Zeit wieder absetzen kannst.
Ein Serotonin-Mangel ist ein bedeutender Grund, warum Du depressiv sein könntest. Allerdings ist das nicht die einzige mögliche Ursache. Daher ist es wichtig, genau zu prüfen, welche Symptome bei Dir auftreten, um die Art Deiner Depression genauer bestimmen zu können. Wir werden hierauf noch näher zu sprechen kommen.

Wenn Du noch mehr über 5-HTP wissen möchtest, kannst Du Dich in diesem Video genauer informieren.

Viele Grüße und bis bald!
Martin

Bei Depression: Einfach nur dankbarer sein?

Wenn Du schon längere Zeit depressiv bist, dann hast du bestimmt auch schon mal den Satz gehört: “Sei doch einfach dankbar für all die wunderbaren Dinge in Deinem Leben!”
Mir wurde das bereits oft gesagt. Die ersten paar Male, als ich diese Worte zu hören bekam, habe ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich dachte, ich sei ein schrecklicher und undankbarer Mensch, der nichts zu schätzen weiß. Irgendwann fing ich an, diesen Satz zu hinterfragen.

Das Problem ist, wenn Du depressiv bist, können Leute nicht auf dich eingehen. Weil die Menschen in Deinem Umfeld schöne Erlebnisse, die traumhafte Landschaft oder vielleicht auch beeindruckende Gegenstände genießen können, verstehen sie nicht, dass Du das eben nicht kannst. Statt zu versuchen, nachzuvollziehen, was mit Dir los ist, wirst Du für miesepetrig oder undankbar erklärt.

Depressionen machen ohnehin einsam. Und dann kommt noch die soziale Isolation hinzu, die entsteht, weil andere Menschen Dich nicht verstehen können und Dich deswegen verurteilen.
In den ersten Monaten oder gar Jahren meiner Depression ist es mir kaum gelungen, meine Gefühle und Gedanke voneinander zu trennen. Wenn ich mit jemandem darüber gesprochen habe, was genau in meinem Kopf vorgeht, entgegnete man mir häufig, ich solle einfach meine Einstellung ändern und positiver denken oder dankbarer sein. Die Erklärung der anderen war in der Regel, dass sich das alles nur in meinem Kopf abspiele und ich deswegen nur meine Gedanken positiv stimmen müsse.

Ich bemühte mich also und redete mir ein, dass das Leben viel schöner sei als in meiner bisherigen Wahrnehmung. Doch all meine Versuche scheiterten.

Schließlich musste ich mir eingestehen, dass nicht nur alles in meinem Kopf ablief. Ich hatte einfach eine ernstzunehmende Depression, die sich wohl nicht nur in meinem Gedanken abzuspielen schien.

Diese Einsicht half mir grundlegend weiter. Endlich loszulassen und nicht mehr ständig zu versuchen, meine Gedanken zu manipulieren, um positives Denken zu üben, nahm eine schwere Last von meinen Schultern.

Ich konnte mich endlich wieder fühlen. Ich wusste, ich habe eine Depression und ich wusste ebenfalls, dass diese nicht dadurch entsteht, dass ich ein schwacher, pessimistischer oder undankbarer Mensch bin. Auch Deine Depression hat nichts mit Deinem Charakter zu tun oder gar mit fehlender Willenskraft.

Natürlich meinen die Leute in Deinem Umfeld ihre Tipps nicht böse, sie wollen dir ja nur helfen. Allerdings wenden sie sich auch von Dir ab, da es eben keinen Spaß macht mit jemandem seine Zeit zu verbringen, der ständig schlecht drauf ist. Und das ist schade, denn das führt Menschen mit Depressionen in die Einsamkeit.

Und nun zu Deinen Erlebnissen: Ist Dir der Satz schon begegnet, dass Du doch dankbarer sein solltest? Oder hast Du etwas Ähnliches schon gehört? Oder hast Du vielleicht sogar schon mitbekommen, dass Leute anfangen, Dir aus dem Weg zu gehen? Ich freue mich, wenn Du mir von Deinen Erfahrungen berichtest.

Warum die Wirkung von Antidepressiva nachlässt

Hallo!

Bereits in meinem letzten Artikel habe ich angedeutet, dass Antidepressiva langfristig betrachtet für die meisten Menschen nicht die beste Lösung sind. Vielleicht erinnerst Du Dich an mein Beispiel von Daniel und Alex?

Daniel musste bereits nach zwei Monaten die Dosis seines Antidepressivums erhöhen, da es nicht mehr den gewünschten Effekt hatte. Vielen Menschen geht es so, die die modernen Antidepressiva nehmen, der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI). Aber warum verlieren diese Medikamente nach einiger Zeit ihre Wirksamkeit? Mir selbst waren die Zusammenhänge jahrelang unklar, daher möchte ich sie Dir jetzt erklären, bevor es Dir so geht wie mir.

Um das Rätsel um die nachlassende Wirksamkeit der SSRI zu lösen, muss ich Dir zunächst erläutern, was 5-HIAA, auch 5-Hydroxyindolylessigsäure genannt, ist. Hierbei handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das aus Serotonin hergestellt wird. In Gehirnen, in denen ein biochemisches Gelichgewicht herrscht, findet man so viel Serotonin vor, dass ein Teil dessen entweder in Melatonin oder in 5-HIAA umgewandelt wird.

Viele Leute denken, dass mit den Antidepressiva die Serotonin-Produktion befördert wird. Dem ist aber nicht so. Vielmehr machen die SSRI das (wenige) vorhandene Serotonin aktiver. Dadurch wird ein Gefühl der Besserung erzeugt. Gleichzeitig können die SSRI aber auch dazu führen, dass Serotonin nicht mehr zu Melatonin oder 5-HIAA wird.
Während wir das Melatonin zum Schlafen benötigen, wirkt das 5-HIAA auch auf unser Wohlbefinden ein. Da die SSRI die Menge an Serotonin nicht beeinflusst, hat – um auf unser Beispiel zurückzukommen – Daniel nicht genügend, um 5-HIAA herzustellen.
5-HIAA ist für das emotionale Wohlbefinden überaus wichtig. Insbesondere das Aggressionspotenzial wird mit dem 5-HIAA-Wert in Verbindung gebracht. So hat es beispielsweise sogar schon Gerichtsverfahren zu Gewaltverbrechen gegeben, in denen man einen gesunkenen 5-HIAA-Wert aufgrund der Einnahme von SSRI als Auslöser für das Verbrechen erkannte.

Was wir daraus schlussfolgern können, ist, dass SSRI nicht zu dem Zustand führen, den wir uns tatsächlich durch die Einnahme eines Antidepressivums erhoffen. Ein langfristig positiver Effekt kann daher nur durch eine tatsächliche Erhöhung des Serotonin-Spiegels erreicht werden.
Denn wenn die SSRI nicht dabei helfen, den Serotonin-Spiegel effektiv zu erhöhen, dann haben sie nicht nur einen negativen Effekt auf unser Gewaltpotenzial. Auch unser gesunder Schlaf steht auf dem Spiel, wenn nicht genug Serotonin übrig ist, um Melatonin zu produzieren.
In einer meiner Artikel ich noch auf den Schlaf und Schlafstörungen zu sprechen kommen. Zu dem jetzigen Zeitpunkt ist es jedoch wichtiger, dass Du Dir den Unterschied zwischen der Erhöhung des Serotonin-Spiegels und der Manipulation des vorhandenen Serotonins bewusst machst.

Im nächsten Beitrag werde ich Dir ein paar Aminosäuren vorstellen, die sich positiv auf den Serotonin-Spiegel auswirken.

Also, bis bald!
Martin

Aminosäuren: Natürliche Alternativen zu Antidepressiva?

Hallo!

In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit Dir ein bisschen über Antidepressiva und natürliche Alternativen hierzu reden.

Wie Du wahrscheinlich bereits weißt, bin ich kein großer Fan von chemischen Antidepressiva. Klar: Wenn Du Antidepressiva nehmen solltest und sie bei Dir helfen, dann ist dagegen – kurzfristig gesehen – nichts einzuwenden.

Schließlich haben Antidepressiva schon viele Menschen davon abgehalten, Selbstmord zu begehen. Allerdings kann die langfristige Einnahme von Antidepressiva mit zahlreichen Konsequenzen einhergehen und jeder, der schon einmal versucht hat, Antidepressiva abzusetzen, weiß, dass das alles andere als einfach ist und dass dieser Versuch kläglich scheitern kann.

Ich möchte Dir daher an einem Beispiel meine Erfahrung zur Einnahme von Antidepressiva verdeutlichen. Vergleichen wir zwei fiktive Personen, nennen wir sie mal Daniel und Alex. Beide leiden an einer Depression.

Daniel geht wegen seiner Depression zum Arzt, der ihm sofort Antidepressiva verschreibt. Innerhalb kurzer Zeit fühlt sich Daniel besser, auch Freunde und Bekannte finden, dass er nicht mehr depressiv wirkt und viel gesprächiger ist.

Allerdings spürt Daniel alle paar Wochen, dass er wieder zurück in seine Depression verfällt, sodass der Arzt die Dosis stetig erhöht. Nach einigen Monaten bekommt er zunehmend Nebenwirkungen von den Medikamenten. Daher verordnet sein Arzt ihm neue Arzneimittel, um die unerwünschten Effekte zu unterdrücken.

Im Gegensatz zu Daniel hat Alex bereits zuvor an einer Depression gelitten, die er damals mit Antidepressiva behandeln ließ. Da er weder die Nebenwirkungen noch die sogenannten Absetzsymptome erneut erleben möchte, entscheidet sich Alex für eine alternative Therapie.
Er nimmt nun Nahrungsergänzungsmittel ein, die das biochemische Gleichgewicht in seinem Körper wiederherstellen und sich insbesondere positiv auf seinen Neurotransmitter-Haushalt auswirken.

Wenn wir nun schauen, wie es den beiden nach ein paar Jahren geht, zeigt sich uns folgendes Bild:

Die Einnahme von Antidepressiva hat zwar die Depression von Daniel in Kürze gelindert, allerdings nimmt er auch jetzt immer noch weiter Medikamente ein und – obwohl er eine deutlich höhere Dosis nimmt als zu Beginn seiner Therapie – hat er immer wieder mit depressiven Schüben zu kämpfen. Leider ist das nicht das einzige Problem, denn außerdem spürt er zunehmend die Nebenwirkungen der Medikamente, vor allem beim Sex will es nicht mehr so richtig klappen.

Alex nimmt mittlerweile keine Nahrungsergänzungsmittel mehr ein. Als er das Gefühl hatte, dass es ihm gut genug ging, um ohne die Mittel auszukommen, hat er sie abgesetzt. Er hat nur noch für Notfälle ein paar der Nahrungsergänzungsmittel zu Hause, nutzt sie aber nur gelegentlich und dann höchstens für ein paar Tage. Stattdessen versucht er, intensiv auf sich zu achten, sich gesund zu ernähren und Sport zu treiben.

Alex hat zwar etwas länger gebracht, um seine Depression in den Griff zu bekommen, allerdings ist er nun stabil und sein Befinden ist nicht von der Einnahme von Medikamenten abhängig. Stattdessen vertraut er auf Aminosäuren, die auch ganz natürlich in der Nahrung vorkommen und die für unseren Körper essentiell bei der Synthese von Neurotransmittern sind.
Daniel hingegen befindet sich mit der Einnahme von seinen Antidepressiva in einem Dilemma. Es geht ihm nicht besonders gut, wenn er die Medikamente nimmt, er kann sie aber auch nicht absetzen, weil es ihm dann sofort noch schlechter geht.

Da ich aus eigener Erfahrung weiß, welche positiven Effekte Aminosäuren haben können, werde ich ausführlich darüber sprechen, welche Aminosäure sich für welche Art von Depression eignet.

Wenn Du noch mehr über Aminosäuren wissen möchtest, empfehle ich Dir diesen Link:
Als nächstes werde ich mich dem Thema widmen, warum Antidepressiva mit der Zeit aufhören zu wirken.

Bis bald!
Martin

Misserfolg bei Psychotherapie – warum man mir nicht helfen konnte

Hallo!

In meinem heutigen Blog-Beitrag möchte ich Dir etwas über meine gescheiterten Psychotherapie-Versuche erzählen. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich mit großen Erwartungen das erste Mal zu dem Therapeuten gegangen bin.

Irgendwie bin ich davon ausgegangen, der Psychologe würde erkennen, was mit mir nicht stimmt, und würde mich dann sozusagen wieder “geraderücken”. Ich hatte also das Gefühl, dass es sich bei dem Therapeuten um eine Art übermenschliches Wesen handelt, das mehr oder weniger sofort weiß, was zu tun ist.

Als ich dann vor meinem ersten Psychologen stand bzw. saß, bat er mich zu erklären, warum ich gekommen sei. Ich erzählte ihm alles, angefangen von den Gedanken, die mich bedrückten, bis hin zu meinen regelmäßigen Selbstmordplänen.

Nachdem ich meine Geschichte beendet hatte, sah ich auf und blickte in das fassungslose Gesicht meines Therapeuten. Ich meinte, sogar Tränen in seinen Augen zu erkennen.
Ich war geschockt. Wenn ein Psychotherapeut beim Hören meiner Geschichte anfängt zu weinen, dann muss ich wirklich ein besonders schwerer Fall sein. Nach der Sitzung fühlte ich mich schrecklich, noch schlimmer als zuvor, und beschloss, die Therapie nicht weiterzuführen.
Ich muss allerdings zugeben, dass es sich hierbei tatsächlich um einen ganz speziellen Psychologen gehandelt hat. Denn in den kommenden Jahren hatte ich noch zahlreiche andere Therapeuten, einige von ihnen waren sogar ganz gut und ich konnte mich nach der Sitzung kurzzeitig auf Positives besinnen, hatte mehr Energie oder konnte mich ein wenig entspannen.
Doch trotz der besten Psychologen und trotz der einfallreichsten Tipps wurde ich meine Depression nicht los. Damals wusste ich natürlich nicht, woran das lag. Ich war der Ansicht, dass ich einfach ein besonders hoffnungsloser Fall war.

Heutzutage weiß ich, dass ich grundlegende Aspekte der Depression nicht bedacht hatte. Denn es geht nicht immer darum, dass man vielleicht ein Ereignis aus der Kindheit nicht überwunden hat oder in der jüngeren Vergangenheit etwas Schreckliches erlebt hat, was in der Therapie besprochen wird. Das ist vielleicht bei einigen von uns so – aber längst nicht bei allen. Psychologen können eine Depression nicht wegzaubern, indem sie negative in positive Gedanken verwandeln.

Sollte die Psychotherapie bei Dir nicht geholfen haben, heißt nicht, dass Du unheilbar bist. Vielmehr hat Deine Depression andere Ursachen.

Zwar können negativen Gedanken ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Das, was nicht stimmt, ist jedoch oft auch körperlicher Natur. Ich habe Dir hier mal ein paar von diesen Ursachen zusammengestellt:

  • Schilddrüsenprobleme
  • Nebennierenschwäche
  • Hormonelle Ungleichgewichte
  • Nahrungsmittelallergien
  • Bewegungsmangel
  • dauerhafter Stress
  • Schlafstörungen
  • Unsachgemäße Ernährung
  • Schwermetallvergiftung
  • Omega-3-Mangel
  • Fettarme Diäten
  • Medikamente
  • Vitamin-/Mineralstoffmangel

Schaut man sich diese ganzen möglichen Ursachen für Depressionen an, dann wird klar, warum eine Psychotherapie nicht die Lösung für jeden sein kann.

Aus diesem Grund möchte ich Dich heute darum bitten, dass du die folgenden Fragen für Dich selbst beantwortest:

1) Kann positives Denken mir dabei helfen, mich besser zu fühlen? Oder kann ich das für meinen Fall ausschließen?

2) Gibt es vielleicht eine körperliche Ursache für meine Depression, die ich bis jetzt noch gar nicht untersuchen lassen habe?

Wie man an seine tägliche Portion Licht kommt

Hast Du schon mal etwas von Licht-Therapie gehört? Ja, Licht kann uns tatsächlich heilen. Und dafür brauchst Du nicht in ein spezielles Therapie-Zentrum fahren, denn Du kannst Dir auch mit einer speziellen Weißlichtlampe die notwendige Portion Licht besorgen.

Im Prinzip sitzt Du einfach vor einer Box, die Dein Gesicht eine halbe Stunde lang in strahlendweißes Licht hüllt. Ob das wirklich dabei hilft, Deine Depression zu besiegen?
Nun, wie ich Dir bereits mehrfach erzählt habe, sind es bei mir in erster Linie eine gesunde Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis spezieller Aminosäuren gewesen, die meine Depression gelindert haben. Aber da ich das schreckliche Gefühl einer Winterdepression kenne und einen Rückfall verhindern wollte, habe ich die Licht-Therapie mit meinem selbst gekauften Weißlichtstrahler einfach ausprobiert und ich habe mich super damit gefühlt.
Als ich noch hochgradig depressiv war, hätte ich mir wahrscheinlich so lange Gedanken darüber gemacht, ob das Licht mir hilft oder nicht, dass ich im Endeffekt den ganzen Winter über mit nachdenken verbracht hätte, bis ich das Gerät im Frühling nicht mehr gebraucht hätte. Wenn man depressiv ist, neigt man leider dazu, über Dinge nachzugrübeln, statt zur Tat zu schreiten.
So habe ich mir einfach eine geeignete Lampe gekauft und habe mir gedacht, dass ich sie einfach wieder zurückgebe, wenn sie mich nicht positiv überzeugen kann.

Wenn Du Dir Deine Lampe kaufst, musst Du darauf achten, dass sie ein weißes fluoreszierendes Licht erzeugt. Der UV-Anteil sollte aus dem Licht herausgefiltert werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Lampe mindestens 2500 LUX erzeugt. Professionelle Geräte arbeiten sogar mit 10.000 LUX.

Zehn Mythen: was du glaubst, über Depressionen zu wissen

Lange Zeit war ich davon überzeugt, mir jede Menge Wissen zu Depressionen angeeignet zu haben. Ich war mir sicher, das Wichtigste zu wissen, und ich kam mir richtig gut informiert vor.

Wenn Du meinen Blog schon länger verfolgst, dann weißt Du, dass ich eines Tages beschlossen habe, möglichst viel über Depressionen in Erfahrung zu bringen – in der Hoffnung, ich würde so endlich eine Lösung für mich finden und mich endlich von der Depression befreien können. Wie Du weißt, war ich damit erfolgreich.
Als ich mich aber an die Recherche gemacht habe, habe ich noch etwas ganz anderes herausgefunden: Vieles, was ich vorher dachte zu wissen, war einfach falsch. Im Gegensatz dazu, wusste ich wesentliche Fakten zu Depressionen überhaupt nicht. Ich werde Dich heute über sehr verbreitete Mythen aufklären.

1) Depressionen werden durch ein chemisches Ungleichgewicht ausgelöst

Depressionen müssen nicht unbedingt im Gehirn ihren Ursprung haben. Vielmehr können sonstige körperliche Unregelmäßigkeiten und Probleme Depressionen auslösen oder haben zumindest einen Effekt auf sie. Die Erklärung mit dem chemischen Ungleichgewicht und der Rolle, die Serotonin hierbei zugeschrieben wird, ist hingegen überhaupt nicht bewiesen. Mit keiner einzigen Studie konnte bislang belegt werden, dass ein niedriger Serotoninspiegel die Ursache für Depressionen ist – weder Untersuchungen am Menschen noch an Tieren haben das eindeutig beweisen können. Deswegen ist die Auffassung, dass eine Pille, die den Serotoninspiegel manipuliert, die Depressionen heilen würde, schlichtweg falsch.

2) Depressionen stehen nicht im Zusammenhang mit Entzündungen

Was allerdings als bewiesen gilt, ist, dass Depressionen durch Entzündungen hervorgerufen werden können. Dieser Fakt hat mich tatsächlich sehr überrascht. Warum hatte man mich noch nie darüber aufgeklärt? In der wissenschaftlichen Literatur wird die Bedeutung von Entzündungen im Kontext von Depressionen seit etwa 20 Jahren hervorgehoben. Leider dauert es jedoch etwa 17 Jahre, bis wissenschaftliche Erkenntnisse auch bei unseren Ärzten ankommen.

3) Antidepressiva führen zur Verbesserung des Befindens

Entgegen der allgemeinen Annahme, Antidepressiva würden Depressionen heilen, haben zahlreiche wissenschaftliche Langzeitstudien gezeigt, dass die Psychopharmaka den Verlauf psychischer Erkrankungen oft sogar verschlechtern. Die Inkaufnahme von Risiken wie Leberschäden, Blutungen, Gewichtszunahme, sexueller Dysfunktion und eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten ist also kaum gerechtfertigt. Eine weitere Nebenwirkung ist das aggressive Verhalten, das unter Antidepressiva-Einfluss registriert werden kann. Nicht nur Selbstmord, sondern auch Totschlag sind bereits mit Antidepressiva-Einnahmen in Verbindung gebracht worden.

4) Antidepressiva machen nicht abhängig

Das, was die meisten Betroffenen als am schlimmsten empfinden, ist die Tatsache, dass es ungemein schwer ist, Antidepressiva wieder abzusetzen. Das, was Mediziner “Absetzsymptome” nennen, sind in Wahrheit starke Entzugserscheinungen, die es so schwer machen, von den Pillen wieder loszukommen, wie von Alkohol oder Opiaten.

5) Antidepressiva heilen

Selbst wenn man davon ausgeht, dass Antidepressiva bei einigen Menschen durchaus einen positiven Effekt haben, kann man nicht behaupten, dass diese Medikamente eine Depression heilen könnten. Schließlich würdest Du ja auch nicht ernsthaft behaupten, dass Alkoholkonsum Schüchternheit heilen kann.

6) Depressionen werden vererbt

Wahrscheinlich hast du auch schon davon gehört, dass Depressionen vererbt werden. Im Jahr 2003 wurde in einer renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, dass sich ein Zusammenhang zwischen der genetischen Disposition und der Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, beobachten lässt. Dieser Mythos hält sich bis heute – obwohl diese Annahmen bereits vor über zehn Jahren in einer groß angelegten Metaanalyse mit Daten von 14.000 Patienten widerlegt wurde.

7) Nur Psychiater können Antidepressiva verschreiben

Immer wieder begegne ich der Auffassung, dass nur Psychiater Antidepressiva verschreiben dürfen. Auch ich habe das damals gedacht und bin eigentlich zu meinem Hausarzt gegangen, damit er mir eine Überweisung für den Psychiater gibt. Stattdessen verließ ich die Praxis aber schon mit einem Rezept für Psychopharmaka. Dabei bin ich kein Einzelfall und die Behandlung von Ärzten, die gar nicht auf psychische Erkrankungen spezialisiert sind, kann fatal sein. Eine Untersuchung zur Prävalenz von psychischen Störungen der Abteilung für psychische Gesundheit der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health har gezeigt, dass die meisten Menschen, die Antidepressiva einnehmen, die offiziellen medizinischen Diagnosekriterien für eine schwere Depression, für Zwangs-, Angst- oder Panikstörungen, gar nicht erfüllen.

8) Körperliche Probleme können nichts mit den Symptomen einer Depression zu tun haben

Ich gebe zu, dass es naheliegt: Wenn man eine Depression oder eine andere psychische Störung bei sich vermutet, geht man davon aus, dass es sich um ein seelisches Problem handelt. Auch viele Ärzte kommen leider nicht auf die Idee, andere Ursachen in Erwägung zu ziehen. Das Schwachstelle hierbei: Zahlreiche körperliche Fehlfunktionen können ebenfalls Symptome einer Depression hervorrufen. Ein besonders häufiges Beispiel hierfür ist eine Funktionsstörung der Schilddrüse – trotzdem lassen Ärzte diese oft gar nicht erst untersuchen. Korrekt wäre es hingegen, den gesamten Körper als ein komplexes Ökosystem zu betrachten und zum Beispiel die Darmgesundheit, hormonelle Wechselwirkungen, das Immunsystem oder den Blutzuckerhaushalt zu überprüfen.

9) Ein Lebenswandel kann eine hartnäckige Depression nicht bessern

Insbesondere bei langanhaltenden und schweren Depressionen wird der Griff zur Pille oft als einzige Lösung anerkannt. Das habe auch ich den Ärzten lange Zeit geglaubt. Mittlerweile weiß ich jedoch aus eigener Erfahrung, dass ein gesunder Lebenswandel Wunder wirken kann. Hierzu zählen eine Ernährungsumstellung (Reduzierung von ungesunden Fetten, Zucker, Milchprodukten und Gluten), die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie B-Vitaminen und Probiotika, die Vermeidung von Giftstoffen wie Fluorid im Leitungswasser oder Chemikalien in gängigen Arzneimitteln sowie Duftstoffen in Kosmetika. Auch ausreichend Schlaf, Bewegung und Entspannungstechniken sind nicht zu vernachlässigen.

10) Eine Depression ist eine Krankheit und sonst nichts

Ein verheerender Fehler ist es außerdem, die Depression einfach nur als eine Krankheit zu verstehen, die man medikamentös behandeln kann und sich weiterhin um nicht mehr kümmern muss. Dabei kann uns die Depression so viel sagen: Sie kann Dir sagen, dass etwas nicht stimmt. Stell Dir vor, Du lässt Dich wegen Deiner Depression durchchecken und es kommt heraus, dass Du einen schwerwiegenden Vitaminmangel hast. Du kannst die Depression somit als eine Chance auf ein neues, gesünderes Leben verstehen, wenn Du herausfindest, was wirklich der Auslöser ist und ihn effektiv behandelst.

Ich hoffe, ich habe mit meinem heutigen Beitrag geholfen, mit ein paar Mythen zum Thema Depression aufzuräumen. Vielleicht kann ich Dich ja sogar dabei unterstützen, Deine Depression endlich loszuwerden.
In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute!

Martin